von Katja Knoch und Red.
Im März 2024 wurde das Friedensbündnis Bergstraße gegründet unter dem Motto:
Gemeinsam für den Frieden
– über alle Gräben hinweg!
„Wir sind Bürger von der Bergstraße, aus dem Odenwald und dem Ried, zum Teil aus diversen Friedensinitiativen und mit unterschiedlichen politischen Meinungen. Wir starteten das Bündnis im März 2024 unter dem Namen „Aktionsbündnis für Frieden“. Wir möchten die Friedensbewegung in der Region vereinen und auf breiter Basis neu beleben – über alle gesellschaftliche Gräben hinweg, um dem Frieden gemeinsam eine Stimme zu geben und ein Signal an die Öffentlichkeit und die Politik zu senden. Wir klären auf über die Hintergründe und die mediale Kriegspropaganda.“
Das Friedensbündnis Bergstraße startete vor der Bundestagswahl die „Aktion Friedensfragen an die Politik“. Den Direktkandidaten der zur Bundestagswahl antretenden Parteien aus dem Wahlkreis 187 der Bergstraße wurden Fragen zum Thema Frieden zugesendet und um Antwort gebeten. (Die Namen der Direktkandidaten sind der Website zu entnehmen).
Hier der versendete Aufruf:

Wir bitten Sie, uns die folgenden Fragen zu beantworten, um uns und anderen Wählern, denen Friedenspolitik wichtig ist, die Wahlentscheidung zu erleichtern. Auch unabhängig von dem, was ihre Partei zentral vorgibt. Wir möchten gerne wissen, wie Sie zu diesen Themen im Bundestag abstimmen würden.
In Kooperation mit dem deutschen Freidenker-Verband wurden zudem die Bürger am Samstag, den 15. Februar in Bensheim zur Diskussion am Info-Stand für Frieden und Aufklärung eingeladen. Hier sollten auch die ersten Antworten, sofern erhalten, präsentiert werden.

Auf der Webseite www.friedensbuendnis-bergstrasse.de unter Aktionen können ab sofort die Antworten der Direktkandidaten aus dem Kreis Bergstraße auf die Fragen zum Thema Krieg und Frieden nachgelesen werden. Die Fragen thematisieren sowohl den Ukraine-Krieg sowie den Konflikt zwischen Israel und Palästina und weitere Themen von Krieg und Frieden in unserem Land und darüber hinaus. Das Thema Frieden wird momentan im allgemeinen Wahlkampf der Parteien weitestgehend ausgespart. Es haben bisher 5 von 8 Kandidaten geantwortet, Dr. Michael Meister von der CDU hat kein Einverständnis zur Veröffentlichung seiner Ausführungen gegeben.

Am Info-Stand des Friedensbündnisses wurden am vergangenen Samstag in Bensheim die Ergebnisse öffentlich präsentiert. Es gab viele interessante Gespräche mit Passanten und es wurden Unterschriften für den Aufruf des Friedensbündnisses und für den Berliner Appell gesammelt, den das Friedensbündnis ebenfalls unterstützt. Der Berliner Appell wendet sich gegen die Stationierung von Mittelstreckenraketen in Deutschland und hat immerhin schon über 37.000 Unterschriften seit Oktober 2024 gesammelt. Es ist ein breites Bündnis um den langjährigen Friedensaktivisten Reiner Braun, das sich mit der Friedensdemo vom 3.10.24 in Berlin zusammengefunden hat unter der Webseite https://nie-wieder-krieg.org/
Mit unserer Aktion möchten wir dem Thema Frieden wieder einen wichtigen Stellenwert in der politischen Diskussion und für die Wahlen eine Stimme geben, denn wie Willy Brandt schon 1981 sagte: „Der Frieden ist nicht alles, aber alles ist ohne den Frieden nichts!“
Friedensbündnis Bergstrasse
Katja Knoch – Pressesprecherin
kontakt@friedensbuendnis-bergstrasse.de
Red.

Wie schon im letzten Jahr werden die Freidenker beim Mainz-Wiesbadener Ostermarsch 2025 als Verband weder am Marsch teilnehmen noch mit einem Stand vertreten sein. Gründe liegen in der seit einigen Jahren zunehmenden Spaltung der Friedensbewegung. Seit dem Stellvertreterkrieg in der Ukraine hat sich diese Spaltung nochmal verschärft. Sie geht jedoch nicht vom DFV aus, wie auch die im folgenden dokumentierte Kommunikation der Freidenker mit dem Veranstalter und Koordinator – der DFG-VK – deutlich macht:
Im November 2024 verschickte die DFG-VK einen Aufruf zur Teilnahme am Mainz-Wiesbadener Ostermarsch 2025 unter dem Motto „Für eine Welt ohne Krieg, Militär und Gewalt!“. Dabei handelte es sich aber nicht um einen Entwurf, sondern um einen fertigen Text, der unterzeichnet und politisch, organisatorisch und finanziell unterstützt werden sollte.
Der Wortlaut des Aufrufs mit Stand vom 22.10.2024 (pdf: Aufruf Ostermarsch Mainz-Wiesbaden 2025) ist unverändert auf der DFG-VK-Seite abrufbar.
Hier ein Ausschnitt des E-Mails von der DFG-VK:
Wie kann eure Unterstützung aussehen?
1. den Aufruf unterzeichnen (d. h., als Organisation gleichberechtigt mit anderen zum Ostermarsch aufzurufen), sowie 50 € Kostenbeteiligung zahlen. […]
2. die Kosten auf ein erträgliches Maß zu reduzieren, in dem ihr einen Spendenbeitrag an die Ostermarschinitiative entrichtet.
3. in dem ihr mithelft, unser gemeinsames Anliegen in der Öffentlichkeit bekannt zu machen, so dass sich möglichst viele Menschen am Ostermarsch beteiligen.
Bitte diskutiert darüber in euren Organisationen und schickt Euer Diskussionsergebnis bis zum 25. Januar 2025 an die DFG-VK Mainz.

Bis zum Stellvertreterkrieg in der Ukraine wurde der Aufruf stets unterschrieben und auch finanziell supportet. 2023 wurde er aufgrund von „Nato-Sprech“ nicht unterschrieben, aber wie bisher war es genehmigt, einen DFV-Infotisch aufzustellen. Schon im letzten Jahr wurde dies jedoch verwehrt.
Trotzdem diskutierten die Freidenker vom Landesverband Rheinland-Pfalz / Saarland erneut, schließlich ist der Aufruf im Kern richtig und wichtig. Ein paar Stimmen:
„Ich finde den Aufruf nicht so gut, dass ich ihn unterzeichnen möchte. Aber wir sollten darum bitten, trotzdem einen DFV-Infostand beim OM Mainz-Wiesbaden machen zu können.“
„Wenn ich ‚russischer Überfall‘ lese – NATO-Sprech vom Feinsten – ist für mich (auch) klar, dass wir das nicht unterschreiben können. Wir gehören nicht zu den Leuten, die einfach unfähig sind zu differenzieren und in ihrer Ignoranz verharren: Die die Vorgeschichte von 2014 ff nicht sehen wollen und wer die Istanbuler Friedensverhandlungen im April 2022 verhindert hat!
Ob ein Info-Tisch von uns möglich ist, sollten wir anfragen.“

Hissen der sowjetischen Fahne auf dem Reichstag in Berlin am 02.05.1945. Demnächst auch als „russischer Überfall“ geframed?
Das Ergebnis der internen Diskussion teilte die Vorsitzende des DFV-Landesverbands Rheinland-Pfalz / Saarland, Monika Krotter-Hartmann der DFG-VK am 29.11.2024 mit (pdf):
Liebe Friedensfreundinnen und Friedensfreunde,
wir möchten den Ostermarsch unterstützen, daran teilnehmen, uns mit 50,- € beteiligen und einen Freidenker-Infotisch machen.
Den Aufruf werden wir nicht unterschreiben, weil wir Teile seines Inhaltes für falsch halten.
Hinderungsgründe sind für uns insbesondere die Formulierung der „russische Überfall auf die Ukraine“ und die Forderung nach „Abzug der russischen Truppen aus der Ukraine“, (gemeint sind wahrscheinlich nicht nur die in der Region Charkow). Diese Selenski-konformen Abzugsforderungen tragen wir nicht mit. Das ukrainische Regime hat mehrfach deutlich formuliert, dass nach russischem Truppenabzug Massaker am russland-freundlichen Teil der Bevölkerung im gesamten Donbass, inklusive z.B. Lehrern anstehen.
„Russischer Überfall“ – das ist die NATO-Sprechweise, derer wir uns nicht bedienen wollen.
Wir halten es für notwendig, zu differenzieren und die Vorgeschichte von 2014 ff zu sehen und zu erkennen, wer die Istanbuler Friedensverhandlungen im April 2022 verhindert hat!
Unsere Begründung, den Aufruf nicht zu unterschreiben, bringt Jacques Baud hier auf den Punkt: https://www.youtube.com/watch?v=tReTqfyOKRk (ab 1:09:51). [s. eingebettetes Video unten; Red.]
Demnach ist die Russische Föderation auf der Basis von Artikel 51 UN-Charta im Donbass und in ihrer Schutzverantwortung gegenüber der dortigen russischen Minderheit.
In Zeile 12 des Aufrufs fehlt der deutlichere Hinweis auf die alleinige US-Befehlsgewalt bzgl. der Raketen und Atombomben.
Zum Thema „Rüstungsausgaben“ ist bekannt, dass in Kriegstreiber-Kreisen inzwischen eine 50%-Erhöhung auf 3% vom BIP diskutiert wird. [Unter der neuen US-Regierung von Donald Trump liegt die Forderung inzwischen bei 5%; Red.]
Forderungen nach Aufhebung der Sanktionen, die in erster Linie die Bevölkerungen treffen und den Aufbau und die Entwicklung der betroffenen Länder be- und verhindern und somit die Menschen millionenfach aus ihren Heimatländern vertreiben, sind im Aufruf offensichtlich nicht ausdrücklich erwähnenswert. Diese Wirtschaftskriege sind u. E. ebenfalls strikt abzulehnen.
Wir erwarten nicht, dass Ihr unsere Positionen teilt und sie in Euren Aufruf aufnehmt, wir bitten aber darum, dass Ihr unsere Meinung respektiert und unsere aktive Teilnahme am Ostermarsch Mainz-Wiesbaden toleriert.
Liebe Friedensfreundinnen und Friedensfreunde,
Wir Freidenker haben uns beim Ostermarsch in Mainz und in Wiesbaden in den vergangenen Jahren mit einem Infotisch beteiligt. Nicht so im Jahr 2024, denn Ihr habt in diesem Jahr den Infotisch von der Unterzeichnung des Aufrufs abhängig gemacht. Wir haben ihn nicht unterzeichnet und hatten keinen Infotisch.
Im Jahr 2025 möchten wir uns wieder aktiv mit Infotisch beteiligen und wir bitten Euch um Eure Zustimmung dafür.
Mit freundlichen Grüßen
Monika Krotter-Hartmann
Deutscher Freidenker-Verband Rheinland-Pfalz/Saar
Die Antwort war knapp und eindeutig und spiegelt das Narrativ des Mainstreams wider:
Hallo Monika, Hallo Helmut,
im Namen des Mainz-Wiesbadener Ostermarsch-Bündnis teile ich euch mit, dass wir euch keinen Infotisch im Rahmen unserer Kundgebung genehmigen werden. Die Absprachen innerhalb des Bündnisses sehen eine solche Beteiligung nur für Unterstützer des Aufrufes vor. Zudem sind bei uns grundsätzlich Nationalflaggen, Fahnen von kriegführenden Organisationen und kriegsverherrlichende Symbole unerwünscht. Das betrifft auch das Georgsband.
Mit besten Grüßen
Sascha Schmidt
DGB-Gewerkschaftssekretär
Kreisverbandsvorsitzender Wiesbaden-Rheingau-Taunus
Abteilungsleiter „extreme Rechte/Diskriminierung“ [sic! Red.] des DGB Hessen-Thüringen
Freidenker Peter Biebel kommentierte die Antwort der DFG-VK wie folgt:
„Die Reaktion überrascht mich in keinster Weise. Ganz im Gegenteil.
Die Antwort der Gewerkschaft sollte zum Nachdenken anregen. Wir wollten ja deren Aktion als solches Unterstützen, halt nur nicht mit dem Kotau (die Pflichtformulierungen vom „brutalen russischen Angriffskrieg“ oder „völkerrechtswidrigen Angriff“ oder so ähnlich in jeder solcher Abhandlung).
Der Satz….
„Die Absprachen innerhalb des Bündnisses sehen eine solche Beteiligung nur für Unterstützer des Aufrufes vor.“
….zwingt zur Gleichschaltung. Man wird zum Unterstützer nur dann, wenn man den Kotau mitmacht. Eine andere Sichtweise wird nicht zugelassen. Das ist dann auch übertragbar auf andere Sichtweisen, die wir als Freidenker in einer Debatte mit der Gewerkschaft noch hätten, beispielsweise die gesamte Vorgeschichte bis zum 24.02.2022.
Wenn aber andere Meinungen von vornherein ausgeschaltet werden, ist die gesamte Aktion in meinen Augen es nicht mehr wert, überhaupt noch von uns unterstützt zu werden. Auch gut – kann ich mich an Ostern wenigsten ausruhen.“

Die Freidenker aus dem Landesverband Rheinland-Pfalz /Saarland konnten die knappe Absage der DFG-VK denn auch nicht unwidersprochen im Raum stehen lassen. Ihre Antwort (pdf):
Hallo Sascha !
Danke für die knappe, jedoch sehr formale Begründung, dass ihr einen Info-Tisch von uns Freidenkern ablehnt, weil wir den Aufruf wegen einer NATO-Sprech-Formulierung (Überfall der Ukraine durch die Russische Förderation ) und einer Forderung – die RF soll ihre Truppen aus der Ukraine abziehen – nicht unterschreiben wollen. Ansonsten enthält euer Aufruf ca. 20 Aufforderungen, die wir teilen, gut finden, unterstützen. [siehe pdf: Aufruf Ostermarsch Mainz-Wiesbaden 2025; Red.]
Wenn die Istanbuler Friedensverhandlung im April 2022 erfolgreich gewesen wären, hätte es eine völlig andere Entwicklung gegeben. Aber der Westen, insbesondere die USA, GB und Teile der EU haben die folgende Friedenslösung abgelehnt. RF: Rückzug der russischen Truppen auf die Frontlinie Februar 2022 – UK: Sie verzichtet im Gegenzug auf einen NATO-Beitritt und auf die Stationierung von westlichen Truppen und Raketenbasen. (Das wäre im Sinne eurer Forderung: ‚Nein zur NATO-Osterweiterung‘ gewesen, oder ?)
Es ist die Haltung der USA, GB und die Haltung von Teilen der EU, die zu dieser Lage führten – Russland unbedingt schwächen und der RF eine strategische Niederlage beibringen zu wollen. Dies ist sehr bedauerlich für die Menschen in der Ukraine und für die Soldaten auf beiden Seiten. Aber nicht die RF bzw die russische Regierung unter Präsident Putin tragen dafür die Verantwortung.
Wir Freidenker treten in unserer über 100-jährigen Geschichte für Frieden und eine Welt ohne Kriege ein. (Berliner Erklärung 1994)
Es verwundert uns schon, dass ihr hehre, sehr zustimmungswürdige Ziele formuliert, aber den Imperialismus der NATO anscheinend hinnehmt und in einer Täter-Opfer-Umkehr die an den Pranger stellt und angreift, die sich dagegen wehren.
Deutscher Freidenker-Verband, Landesverband Rheinland-Pfalz/Saar
gez.
Monika Krotter-Hartmann Helmut Schmidt
Landesvorsitzende Stellv. Landesvorsitzender
Januar 2025
Nun ist dies kein alleiniges Problem der Veranstalter des Ostermarschs in Mainz-Wiesbaden. Der „Nato-Sprech“ zieht sich überall durch. So auch beim Aufruf zum saarländischen Ostermarsch durch das FriedensNetzSaar: Die Saarländer, welche auch eine Aufforderung zur Teilnahme geschickt hatten, haben zwar im Aufruf selbst (pdf) keine „schrägen“ Formulierungen…
Liebe Friedensfreundinnen und Friedensfreunde!
In diesem Jahr wird immer deutlicher: Wir leben im gefährlichsten Jahrzehnt seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Die Gefahr, in einen atomaren Abgrund zu taumeln oder durch einen konventionellen Krieg umzukommen, ist real. An dieser Weggabelung stehen wir für eine friedliche und solidarische Welt der gemeinsamen Sicherheit, Solidarität und Nachhaltigkeit für alle Menschen.
Wir sagen Nein zur Aufstellung neuer Mittelstreckenwaffen in Deutschland und Europa!
Am Ostermarsch 2025 wollen wir ein Zeichen setzen für ein Ende der Gewalt, für eine Politik der Entspannung und Kooperation. Das Motto wird diesmal lauten:
Friedensfähig statt kriegstüchtig!
… aber auf ihrer Seite „Selbstverständnis des FriedensNetz Saar“ vom April 2023 steht:
3) Wir verurteilen den völkerrechtswidrigen Angriff Russlands und sehen die besondere Verantwortung der russischen Regierung zur Beendigung des Krieges. Grundlage für Verhandlungen können die Vereinbarungen von Minsk und umfassende Sicherheitsgarantien für alle Beteiligten sein.
10) Die Friedensbewegung darf niemals gemeinsame Aktionen mit Feinden der Demokratie, der Gewerkschaften oder von in der Gesellschaft breit getragenen wissenschaftlichen Erkenntnissen durchführen oder diese Kräfte zu ihren Aktionen einladen. Niemals gemeinsam mit rassistischen, antisemitischen Gruppierungen, Nazis oder Anhängern von Verschwörungstheorien.
Vielleicht sind sie ja inzwischen einsichtiger geworden, denkt sich der Friedensfreund so, aber wenn man sich dann deren „Aufruf zur Mahnwache gegen neue Mittelstreckenraketen“ am 18.01.25 durchliest, wird einem ganz anders bei diesem Absatz:
Wir bleiben dabei, Konflikte und Rivalitäten nicht militärisch zu lösen, sondern alles zu tun, Kriege zu vermeiden oder zu beenden. Dieser Aufgabe darf sich niemand entziehen. Es ist unverständlich, dass die Chance das kriegsverbrecherische Regime in Russland durch friedliche Mittel konsequent zu schwächen, kaum genutzt wurde.
Und auch im „Offenen Brief an alle Kandidierenden zur Bundestagswahl 2025“, auf den das FriedensNetzSaar verweist, findet sich wieder die Formulierung:
Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine hat die Aufrüstung in Ost und West befeuert und gefährdet den Frieden in ganz Europa.
Immerhin hat das FriedensNetzSaar den Freidenkern keinen Infotisch verwehrt. Da kann man ja schon fast dankbar sein…

Infostand des DFV 2024 in Torgau auf dem Marktplatz
Einer der Schwerpunkte des Freidenker-Verbands ist Aufklärung. Man darf nicht nachlassen, die Spaltung durch Informationsvermittlung zu überwinden helfen. Die Freidenker tun dies nach Kräften. Als Einzelperson muss jeder Freidenker selbst entscheiden, ob er oder sie sich von diesen Nato-affinen Formulierungen und Gedankengängen von der Teilnahme an den Ostermärschen abschrecken lässt und das (überlebens-)wichtige Friedens-Thema dann der „mainstreamigen Friedensbewegung“ überlassen will. Vielleicht besteht bei einer aktiven Teilnahme ja gerade die Möglichkeit für einen Diskurs in der Menge, die den einen oder anderen Ostermarschierer zum Nachdenken bringt.

Freidenkerin Sonja Gottlieb singt 2023 beim Ostermarsch in Mainz
Gedankenfutter, Anregung zum Gedankenaustausch und Argumentationshilfe hierzu bieten aktuelle Artikel wie:
„Die Vorstellung, deutsche Politik sei ‚links‘, ‚links-grün-versifft‘ oder gar ‚sozialistisch‘, hält sich hartnäckig und führt zu einem sprachlichen und inhaltlichen Verlust linker Ideen.“
„Der Stellvertreterkrieg in der Ukraine führt auch im Westen zu höchst merkwürdigen Verwerfungen. Nicht wenige stramme Linke (oder sich als solche Definierende) plädieren plötzlich, in trauter Einheit mit konservativen Scharfmachern, für den Einsatz westlicher Waffensysteme gegen Ziele in Russland – inklusive Taurus-Marschflugkörpern! – Sie dazu zu bringen, ist viel leichter als man denkt: Man muss sie nur richtig ködern.“
Ganz im Sinne der Freidenker entsteht womöglich auch eine (notwendige) Debatte, wie sich in der Replik auf den Artikel von Leo Ensel durch den deutsch-russischen Rechtsanwalt und ehemaligen Politiker der Partei „Die Linke“ andeutet:
„Warum stellen sich deutsche Linke in beträchtlicher Zahl auf die Seite der NATO-Kriegstreiber und des westlichen Imperialismus? Einen Erklärungsversuch formulierte diese Woche Leo Ensel, unser Autor aber meint: Die Linken sind intellektuell verwahrlost, denn für all das muss man schon sehr dumm sein.“
Weitere Informationen finden sich in den zahlreich vorhandenen Schriften und Vorträgen von Freidenkern (und Unterstützern). Hier einige Beispiele:
„Wenn Wüterich Kiesewetter, Strack-Rheinmetall oder Panzertoni Hofreiter von Friedensdemonstrationen nicht erbaut sind, verwundert das ebensowenig wie beim Bundeskanzler, für den die Demonstranten ‚gefallene Engel aus der Hölle‘ sind oder seinem ‚Verteidigungs‘-Minister, der Deutschland lieber kriegstüchtig als friedensfähig sehen will. Doch wenn eine Organisation, die lange für einen Teil der Friedensbewegung gehalten wurde, ins gleiche Horn stößt, ist das von ganz anderer Qualität…“
„Die traditionelle Friedensbewegung schließt sich der NATO-Verurteilung Russlands wie dem Klimarettungs-Narrativ des WEF an. In ihren Aufrufen verschweigt sie, dass sich inzwischen eine unabhängige Friedensbewegung entwickelt hat, die bundesweit eigene Ostermärsche organisiert. Ausdrücklich will sich diese nicht für ‚transatlantische Interessen‘ kapern lassen.“
„In den letzten Jahren ist es zunehmend üblich geworden, Menschen und Proteste als ‚rechts‘ zu etikettieren, wenn sie sich gegen den ‚Mainstream‘ oder den Kurs der Regierung wenden. Wer zur Zuwanderung, den ‚Corona-Maßnahmen‘, zum ‚Klima‘ oder dem Heizungsgesetz, zu den Kriegen in der Ukraine oder in Palästina eine eigene Meinung vertritt, die nicht den Vorgaben der Herrschenden huldigt, sieht sich schnell ausgegrenzt, geächtet, in seiner beruflichen und sozialen Existenz bedroht, gar strafrechtlicher Verfolgung wegen ‚Meinungsdelikten‘ ausgesetzt…“
„Wenn Kritik an der Unterstützung des Stellvertreterkriegs gegen Russland aus Sicht vermeintlicher ‚Linker‘ politisch ‚rechts‘ sein soll, wirft das Fragen nach deren geistiger Verfassung auf. Tatsächlich geht es heute bei den Begriffen ‚links‘ und ‚rechts‘ drunter und drüber. Und das ist Absicht.
Klaus Hartmann, der langjährige Bundesvorsitzender des Deutschen Freidenker-Verbandes, hatte letzten Monat in der Edelsteinstadt Idar-Oberstein zu diesem politisch hochbrisanten Thema einen spannenden und profunden Vortrag gehalten…
Hartmann ist es in den letzten drei Jahrzehnten gelungen, den Deutschen Freidenker-Verband weitgehend intakt durch die gefährlichen Klippen und politischen Untiefen der ‚neuen Normalität‘ zu steuern, angefangen mit den Versuchen zur politischen Delegitimierung der DDR, über die unprovozierte völkerrechtswidrige NATO-Aggression gegen Jugoslawien, über die nachfolgenden ‚humanitären‘ Kriege gegen Afghanistan, den Irak, Libyen und Syrien bis hin zur Klima-Hysterie, COVID-Panikmache, Ukraine-Krieg und Anti-Russen-Hetze. Viele einst linke Organisationen, wie zum Beispiel die Antifa oder große Teile der Partei ‚Die Linke‘, sind an diesen Klippen zerschellt. Zwar musste auch der Freidenker-Verband in den ‚großen Verwirrungen‘ einige Federn lassen, aber letztlich ist er gestärkt aus diesen Krisen hervorgegangen.“
von Monika Krotter-Hartmann
Liebe Genossinnen und Genossen, liebe Freundinnen und Freunde,
gestern noch habe ich am Telefon einer Genossin gegenüber geklagt: „Der Westen schweigt still über den Völkermord in Palästina“, heute habe ich die beiden Videos gesehen, die eine Friedensfreundin verbreitet hat (s.u.).
Es gibt Proteste auch im Westen, sie werden in unseren Nachrichten unterdrückt. Stellt Euch vor, sie würden jeden Abend über den Bildschirm flimmern und für Unruhe sorgen!
Vielen Dank an Doris, an alle Autoren, die nicht schweigen, wie Evelyn Hecht-Galinkski, an alle Freidenker, die schreiben, an alle Freigeister und Friedensgruppen, die auf die Straße gehen!
Die beiden kurzen Videos dauern jeweils ca. 2 Minuten.
(In Replik auf diese Zeilen wurde ein Vorfall auf dem Weihnachtsmarkt in Darmstadt geschildert, hier dargestellt.)
Die letzte Presseerklärung des US-Außenministers Antony Blinken hat am Donnerstag für Aufregung gesorgt. Der US-Journalist Max Blumenthal vom Nachrichtenportal „The Grayzone“ sowie der jordanisch-palästinensisch-amerikanische Autor und politische Aktivist Sam Husseini haben Blinken wegen der US-Unterstützung für Israels Krieg in Gaza nacheinander zurechtgewiesen.
„Wie konnten Sie den Holocaust unserer Zeit zulassen?“, rief Blumenthal Blinken zu.
„Warum sind Sie nicht in Den Haag?“, sagte wiederum Husseini, als er vom Sicherheitsdienst gewaltsam abgeführt wurde.
Bei einer Nahost-Konferenz der US-Denkfabrik Atlantic Council in Washington D.C. wurde US-Außenminister Antony Blinken am Dienstag zweimal hintereinander von pro-palästinensischen Aktivisten unterbrochen. Der US-Außenminister wollte gerade über einen Plan für den Wiederaufbau und die Verwaltung des Gazastreifens nach dem Krieg zu sprechen, da ein Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas in greifbare Nähe gerückt zu sein scheint.
Eine Aktivistin wies auf die Verantwortung von Blinken für den Tod Tausender unschuldiger Zivilisten hin und sagte, man werde ihn als ‚Blinken den Blutigen‘ in Erinnerung behalten. Eine andere Aktivistin rief, bevor sie vom Sicherheitsdienst abgeführt wurde: „Ihre Politik für den Nahen Osten – töten, töten und töten, genau wie die Israelis sagen!“
„Die Proteste werden unterdrückt und zusätzlich werden friedliche Gesten und Veranstaltungen verleumdet. Wer Frieden für alle Menschen will, wird als ‚Antisemit‘ gebrandmarkt und diffamiert. So auch in Darmstadt geschehen. Da fand am Sonntag, dem 15.12.2024, ein Weihnachtsmarkt im Gemeindehaus der Michaelsgemeinde statt im Sinne der weihnachtlichen versöhnlichen Gesten, die ja sonst gern in den MSM beschworen werden.
Ich war dort, um mich von einigen Freunden zu verabschieden. War nix revolutionär Politisches, außer dass einige Leute mit Palästinensertüchern dort waren. Ansonsten bunt gemischte Gemeinschaft, friedliebende Menschen, Kinder. Keine politischen Diskurse nichts dergleichen.
Danach die Verleumdung von einem Typen namens Boie in der NZZ¹, irgendein abgehalfterter Presstituierter, der nicht mal vor Ort war. Nichts von dem, was er beschrieb, hatte dort stattgefunden, war auch wie gesagt, eher weihnachtlich-friedlich, keine politische Kundgebung. Er meinte, dort wären ja die Kampfsymbole der Hamas verherrlicht worden, so habe er verschiedentlich das rote Dreieck gesehen, das ja eindeutig für Militanz spreche. Kann sein, dass das dort auch irgendwo vorkam, aber das war eine nebensächliche Erscheinung. Und daraus wurde dann das Riesentheater aufgezogen.
Wir haben alle an die NZZ geschrieben, jeder auf seine Weise, und protestiert. Das Darmstädter Friedensbündnis hat einen hervorragenden Beitrag geschrieben, den ich hier mal anhänge (Offener Brief zum Weihnachtsmarkt der Michaelsgemeinde Darmstädter Friedensbündnis). Trotzdem ist natürlich nichts zurückgenommen worden.
Der Pastor der Michaelsgemeinde hat Riesenprobleme bekommen und kann dem leider nicht die Stirn bieten. Der Oberbürgermeister von DA hat widerliches Zeug geschwafelt usw. usf.
Inzwischen hat Patrik Köbele von der DKP in einem anderen Zusammenhang (Verfolgung durch die Polizei bei der Luxemburg-Liebknecht-Konferenz in Berlin) etwas über die Geschichte des roten Dreiecks gesagt: Das rote Dreieck war das Kennzeichen, das die Faschisten in den Konzentrationslagern den politischen Häftlingen verpassten. Nach der Befreiung trugen die antifaschistischen Widerstandskämpfer ihre Uniformen mit dem roten Keil als Ehrenauszeichnung. Und nun soll ausgerechnet das Symbol des politischen Kampfes gegen den Faschismus verboten werden.
Ja, es sind verdammte Zeiten. Wenig Hoffnung.“
Julia²
Nachtrag: „Was mich schon ratlos und auch etwas wütend macht, ist, dass so gar niemand auf die Herkunft des roten Dreiecks eingeht. Wohlgemerkt, ich bin kein Verfechter von Symbolpolitik und so. Aber sich alles gefallen lassen und nicht mit der bekannten Historie zurückzuschlagen, das verstehe ich nicht. Auch die Darmstädter verteidigen sich eher, als dass sie „angreifen“ in dem Sinne, auf die weihnachtlichen Traditionen und Werte hinzuweisen. Wie kann man sich so in die Enge treiben lassen und sich quasi entschuldigen, dass man für Frieden ist???“


Die KZ-Häftlinge mussten die Winkel auf der Kleidung tragen (KZ Sachsenhausen, 1938). Foto: NARA
Evelyn Hecht-Galinski: Antisemitismus‑Verdacht Razzia gegen hessischen Verein „Palästina e.V.“
s. auch Pressestelle der Landesregierung Hessen (auf hessen.de): Durchsuchungen gegen den hessischen Verein „Palästina e.V.“

Liebe Genossinnen und Genossen, liebe Freundinnen und Freunde,
bei der LL-Konferenz sind wir in diesem Jahr wieder mal mit einem Freidenker-Infotisch vertreten und am Sonntag wie immer mit einem Infotisch auf dem Weg zur Gedenkstätte der Sozialisten.
Danach laden die Freidenker zu einer Veranstaltung ins Café Sibylle ein:

Wann / Wo:
Am Sonntag, den 12. Januar 2025 um 14 Uhr
im Café Sibylle
Karl-Marx-Alle 72, 10243 Berlin
Nachlese zum Liebknecht-Luxemburg-Wochenende 2025


Giordano Bruno (Wikimedia Commons)
Rückblick – dann fangen wir mal von hinten an: Wir Freidenkerinnen und Freidenker aus Rheinland-Pfalz/Saar trafen uns vor wenigen Wochen, am Sonntag, den 27.10.2024 zur Jahresmitgliederversammlung in Idar-Oberstein. Der Freidenker und Integrationsbeauftragter Kirner Land Joachim Kullmann hielt einen Vortrag „Einwanderung oder Migration“.
Helmut Schmidt gedachte unserer im vergangenen Jahr verstorbener Mitglieder Dieter Müller aus Bernkastel-Kues und Milli Bauer aus Idar-Oberstein.
Monika gab einen Jahresrückblick, sie berichtete über die Treffen des Landesvorstands und die Teilnahme von Freidenkern an den Ostermärschen in Saarbrücken und Kaiserslautern, bei der Aktion Stopp Ramstein mit einem gut besuchten Infotisch auf dem Bahnhofsvorplatz. Ein Höhepunkt war die Veranstaltung über die Rolle des US-Militärs in der Region am 07.06.2024 in Idar-Oberstein mit Karl-Heinz Peil als Referent. Sabiene Jahn hat eine gelungene Videoaufnahme davon gemacht, die auf unserer website zu sehen ist.
In Kooperation mit dem DFV hat die „Tribüne Neustadt“ eine Lesung von Uli Gausmann am 23.03.2024 über Alternative Wirtschaft organisiert. Dabei sind Kontakte entstanden, die zur Teilnahme des DFV beim „Fest der Initiativen“ in Neustadt a.d. Weinstraße geführt haben.
Heinz Mauelshagen und Uli Lenz berichteten von der Zusammenarbeit mit dem Nachdenkseiten Gesprächskreis Dietz-Limburg-Camberg. Die Veranstaltungen finden mit Unterstützung von Aufstehen Diez-Limburg, der Jenny-Marx-Gesellschaft und dem DFV-Rheinland-Pfalz/Saar statt. Hier sprach am 19.01.24 Patrick Baab über sein Buch „Auf beiden Seiten der Front“, am 24. Mai 2024 Dr. Bernd Hontschik „Erkranken schadet Ihrer Gesundheit – Eine gesundheitspolitische Tragödie“ und am 30.08.2024 Reiner Braun „Wiesbaden als Frontstadt – Der Krieg kommt vor unsere Haustüre“.
Die Veranstaltungen von Koblenz im Dialog (KiD) werden von Sabiene Jahn organisiert und durch den DFV unterstützt. Heinz Mauelshagen hat die Aufgabe übernommen, dort immer einen DFV-Infotisch anzubieten. Am 10.03. mit Wilhelm Domke-Schulz „Gekaperte Revolutionen – Was wir am Beispiel DDR und UKRAINE lernen können, im Deinhard Sektmuseum, am 24.03.2024 mit Jacques Baud „Geheimdienst im Dienst der Macht“, am 16.06. Jonas Tögel „Kognitive Kriegsführung“, am 25.08. Tom-Oliver Regenauer und am 15.11.2024 mit Florian Warweg. Infos dazu findet Ihr auf der website des DFV-RPS.
In der Kulturwerkstatt Beckingen fand am 17. Nov. 2024 eine Diskussionsveranstaltung mitKlaus Hartmann statt „was ist rechts – was links“, mit musikalischer Begleitung von Sonja Gottlieb.
Auf Anregung von Monique Broquard wurde der Internet-Auftritt des DFV-RPS durch die aktive Unterstützung von Regine Dreher sehr verbessert. Wir haben heute eine sehr lebendige und aktuelle website.
Alle Mitglieder des Landesvorstands sowie die beiden Revisoren waren wieder bereit zu kandidieren. Karin Gottlieb bat darum, sie von ihrer Funktion als Stellvertretende Landesvorsitzende zu entbinden, sie steht aber für den Vorstand weiterhin zur Verfügung. Heinz Klein musste die Schriftführung aus gesundheitlichen Gründen aufgeben, aber auch er war bereit, im Vorstand weiterhin mitzuarbeiten. Wahlergebnis: Vorsitzende: Monika Krotter-Hartmann, Stellvertr. Vorsitzender und Kassierer: Helmut Schmidt, Schriftführer: Gerhard Broquard, weitere Mitglieder im Vorstand: Karin Gottlieb, Heinz Klein und Georg Möller. Revisoren: Joachim Kullmann und Berthold Schmidt. Alle Wahlen erfolgten einstimmig.
Weitere Mitglieder wurden gefragt, ob sie im Vorstand mitarbeiten wollten. Das war nicht der Fall, sie möchten weiter ihre Arbeit machen (die Website und die Infotische in Koblenz und Neuwied), aber nicht für den Landesvorstand kandidieren. Wir danken Karin Gottlieb für ihre Arbeit als Stellvertretende Landesvorsitzende, die sie über Jahrzehnte hinweg sehr engagiert, vorausschauend und umsichtig gemacht hat! Wir danken auch Heinz Klein für seine langjährige Arbeit als Schriftführer.
Am 30.05.2025 findet zum Anlass 500 Jahre Bauernkriege eine Thomas-Müntzer-Tagung des DFV-Thüringen und im Anschluss daran am 31.05./01.06.2025 der Verbandstag des DFV in Bad Frankenhausen statt.
Der Freidenker-Liedersommer 2025 ist noch nicht fest geplant.
Die Magdeburger Friedenstage werden auch von Freidenkern mitorganisiert: Diese haben mitgeteilt, dass bei den Magdeburger Friedenstagen am 06.09.2025 ein Block für den Freidenker-Liedersommer angeboten werden kann.
Helmut Schmidt steht mit Werner Rügemer im Kontakt, wegen einer Freidenker-Stadtführung in Köln im Jahr 2025.
„Die Wahrheit ändert sich nicht, weil sie von der Mehrheit der Leute geglaubt oder nicht geglaubt wird.“
Giordano Bruno
Liebe Genossinnen und Genossen, liebe Freundinnen und Freunde,
danke für Euer Engagement, bleibt aufmerksam, bleibt geschlossen und gebt keinen Euresgleichen auf. Wir wünschen Euch schöne Feiertage und alles Gute für das Neue Jahr!
Karin Gottlieb, Helmut Schmidt und Monika Krotter-Hartmann
Dezember 2024
Jahresabschlussbrief 2024 (pdf)
Zugegeben: Im zu Ende gehenden Jahr kann weder die Entwicklung in Deutschland noch international als Grund zum Feiern gelten.
Julian Assange wurde nach einer jahrelangen Solidaritätskampagne freigekämpft; Russland wurde durch den Wirtschaftskrieg nicht „ruiniert”, sondern gestärkt; die RKI-Protokolle kamen ans Licht und bestätigten eine beispiellose Staatswillkür ohne wissenschaftliche Grundlage; die Länder des globalen Südens schütteln zunehmend die Fesseln des Neokolonialismus ab und können gestützt auf BRICS den Weg Richtung Selbstständigkeit und Selbstermächtigung gehen.
Aufklärung gegen Gehirnwäsche, Begriffsverdrehung und Zensur, gegen Kriegsertüchtigung und neue US-Raketen, gegen die deutsche Beihilfe zum Völkermord in Palästina und die Unterstützung des Kiewer Nazi-Regimes im NATO-Krieg gegen Russland.
Kulturprogramm: Lieder, Gedichte, kabarettistische Beiträge
Wir wollen bei der Jahresabschlussfeier Zeit haben, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Deshalb werden wir diesmal das Kulturprogramm nicht für spontane Beiträge öffnen. Wir werden dafür aber andere Gelegenheiten schaffen und Treffen zum gemeinsamen Singen im Café Cult fee erweitern, für den Vortrag von Texten und Gedichten.
Wann / Wo:
am Samstag, 14.12.2024 um 17.30 Uhr
(Saalöffnung 17.00 Uhr)in der Gaststätte der TSG Neu-Isenburg
Frankfurter Straße 278, 63263 Neu-IsenburgPreis pro Person: 20,- €
Die Frankfurter Straße ist die in Nord-Süd-Richtung verlaufende „Hauptstraße” Neu-Isenburgs, das TSG Gelände befindet sich am südlichen Ortsausgang Richtung Dreieich (wenn die Häuser weniger und die Bäume mehr werden).
Pkw-Parkplätze direkt am Haus, an der Ampel Neuhöfer Straße in östli- cher Richtung abbiegen, nach wenigen Metern auf das Sportgelände.
ÖPNV: Bus X 83 ab OF-Marktplatz/Frankfurter Str. bis Neu-Isenburg, Neuhöfer Str. (Haltestelle nach dem Isenburg-Zentrum). Oder S 3 (Frankfurt Ostendstraße Richtung Darmstadt) bis Neu-Isenburg, ab Bahnhof Ostseite mit Bus OF 91 bis Hst. Neuhöfer Str.
Bitte überlegt, Fahrgemeinschaften zu bilden, bei Nachfragen dazu meldet Euch bitte bei Monika: mkh@freidenker.de
V.i.S.d.P.: Deutscher Freidenker-Verband e. V. Landesverband Hessen,
c/o Wilhelm Schulze-Barantin, Lettigkautweg 35, 60599 Frankfurt am Main Tel.: 069/613718,
www.freidenker-hessen.de , Mail: dfv-hessen@freidenker.org
Flyer: Jahresabschlussfeier 2024 (pdf)
Der Deutsche Freidenker-Verband Rhein-Land-Pfalz/Saar und die „Freunde des Kommunistischen Manifests“ laden zum Vortrag von Klaus Hartmann mit anschließender Diskussionsrunde und Liedern von Sonja Gottlieb ein:

Gilt das alte Links heute als das neue Rechts? Woher stammte die Einteilung in „rechts“ und „links“ ursprünglich? Ist das heute noch gültig oder überholt? Wie steht es mit den Behauptungen, man sei weder „rechts“ noch „links“?
Die AfD – Alternative zu was? Krieg oder Abrüstung, vom „Gendern“ bis zum Heizungsgesetz: Was sind heute die Interessen der Bevölkerungsmehrheit, wer vertritt sie, und ist das rechts oder links?

Klaus Hartmann ist Präsident der Weltunion der Freidenker und stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Freidenker-Verbandes.
Wann / Wo:
Sonntag, den 17. November 2024 um 12:30 – 15:30 Uhr
Kulturwerkstatt Beckingen
Nikolausstr. 6
66701 Beckingenwww.Kulturwerkstatt-Beckingen.de
Zum Thema dieses Vortrags referierte Klaus Hartmann u.a.
Die DKP-Gruppen Idar-Oberstein und Bad Kreuznach, die DKP-Bezirksorganisation Rheinland-Pfalz und der Deutsche Freidenker-Verband Rheinland-Pfalz/Saarland nehmen Abschied von ihrer Genossin und erinnern in ihrer gemeinsamen Todesanzeige an ihren Lebensweg.
Die Trauerfeier mit Urnenbeisetzung fand am Freitag, den 11. Oktober 2024, 14:00 auf dem Friedhof Almerich (Stadtteil Oberstein) in Idar-Oberstein statt.
Volker Metzroth hielt die Trauerrede, die hier nachzulesen bzw. als pdf herunterzuladen ist:
Es gilt das gesprochene Wort
Liebe Karin, liebe Sonja, lieber Stephan Grub und alle Angehörigen, liebe Genossinnen und Genossen, Freundinnen und Freunde von Milli, sehr geehrte Damen und Herren,
vor knapp einem Jahr feierten viele von uns gemeinsam mit Milli ihren 100. Geburtstag.
Heute sind wir hier, weil wir uns von ihr verabschieden müssen.
Wobei einer besonders fehlt, der damals noch dabei war:
Millis Bruder Wolfgang.
Er verstarb am vergangenen Sonntag.Dazu mein Beileid seinem Sohn Stephan und allen Angehörigen.
Wer Milli kannte, weiß, dass sie in allem gründlich und vorausschauend war. So hat sie dann auch für denjenigen, der die Rede bei ihrer Trauerfeier halten würde, ob von den Freidenkern oder von ihrer Partei, einen Lebenslauf hinterlassen, eine – wie sie selbst schrieb – „gute Grundlage für die Trauerrede“. Da hatte sie mal wieder recht.
Ich kannte Milli und Alfred über 50 Jahre und empfinde es als eine Ehre, hier heute an sie erinnern zu dürfen.
Milli wurde am 28. Oktober 1923 in Oberstein geboren. Sie wuchs mit Mutter, Großvater und Onkel in einer Arbeiterfamilie auf. Das Geld war knapp, auch die Zeit der teils in Heimarbeit beschäftigten Erwachsenen, die Mutter ging Putzen.
Aber man tat alles, damit aus ihr – ich zitiere sie – ein „anständiger Mensch“ wurde.Ab 1930 bis 1938 besuchte sie die Volksschule. Ihr Lehrer, der Herr Hügel förderte sie sehr, empfahl den Wechsel zum Gymnasium, was aber finanziell damals für einen Arbeiterhaushalt nicht leistbar war. So bekam sie dann durch Fürsprache ihres Lehrers 1938 eine kaufmännische Lehrstelle in der Fabrik der Gebrüder Stern. Angesehene Menschen, die bis dahin als Juden in Idar-Oberstein relativ unbehelligt geblieben waren.
Das änderte sich mit der Reichspogromnacht, als auch die Sterns Opfer des faschistischen Rassenwahns und des organisierten Terrors der Nazibanden wurden, teils nach Dachau verschleppt wurden. Zu ihrem Glück fanden die Sterns später in England als Flüchtlinge Schutz und Aufnahme. Im Lichte akueller Diskussionen kein unwesentlicher Fakt. Ihr Betrieb wurde „arisiert“, später von „Galanteriewaren“ auf Rüstungsproduktion umgestellt und bald nach dem Krieg geschlossen.
Milli musste als junge Frau Krieg und Faschismus erleben und deren Folgen in den Nachkriegsjahren. Eine – wie sie schrieb – „schlimme Zeit“, geprägt vom täglichen Kampf ums Überleben, ein paar Kartoffeln, ein Stück Brot. Das prägte ihr weiteres Leben.
Ihre Mutter heiratete 1939. 1943 wurde ihr Bruder Wolfgang geboren. Zu ihm, zu ihrer Schwägerin Brigitte und deren Sohn Stephan hatten sie und Alfred all die Jahre ein inniges Verhältnis. Noch in den letzten Monaten kümmerte sich Wolfgang liebevoll um vieles, trotz eigener Krankheit. Ihren maschinengeschriebenen Lebenslauf ergänzte sie hier handschriftlich, an den Bruder und dessen Familie gerichtet, mit „Nochmals Danke“.
Ihren Alfred lernte sie 1949 kennen. Sie heirateten 1955.
Alfred war handwerklich perfekter Stahlgraveur und kreativer Schmuckentwerfer. Das Zeichnen war eine seiner Stärken. Mit Millis Unterstützung wandte er sich dann als Rentner der Malerei zu, absolvierte ein Kunststudium und machte sich auch mit seinen Bildern in der Region einen guten Namen. Alfred verstarb 2013 völlig unerwartet.
Die Jahrzehnte mit ihm bezeichnete sie als ein „aktives und erfülltes Leben“. Und weiter: Diskussionen habe es oft gegeben, aber der Blick sei immer in dieselbe Richtung gegangen. Dazu gehörte auch, dass beide bis ins hohe Alter sportlich aktiv waren, von Radfahren bis Langlaufski. Als Reisende, nicht als Touristen, besuchten sie viele Länder, interessiert nicht nur an Landschaft und Sehenswürdigkeiten, sondern am Leben der arbeitenden Menschen. Stephan erzählte mir jüngst, dass er schon als Kind öfters mitfahren konnte.
Ihr großer Wunsch nach eigenen Kindern blieb leider unerfüllt.
Von 1949 bis zur Rente ab 1983 arbeitete Milli dann bei der Firma Fissler als kaufmännische Angestellte. Die Arbeit dort machte ihr Spaß, zumal sie als Mitglied der IG Metall und über 20 Jahre Betriebsrätin im Interesse ihrer Kolleginnen und Kollegen Einfluss auf deren Arbeitswelt nahm. Sie war Mitglied der Vertreterversammlung ihrer Gewerkschaft, von Tarifkommissionen, aktiv bei Streiks und Demonstrationen dabei und im Alter gemeinsam mit Alfred im Seniorenausschuss engagiert. Was sie beide auszeichnete war ihre Offenheit für Neues, wenn es um Interessen der Jugend ging.
Milli hatte in eine kommunistische Familie eingeheiratet. Ihr Schwiegervater war als Kommunist ein in der Idar-Obersteiner Arbeiterschaft geachteter Mann. Das weiß ich auch von meiner eigenen Mutter, die, aus Kirchenbollenbach stammend, damals bei Klein und Quenzer arbeitete, wo Alfred später lange Betriebsratsvorsitzender war. Öfters sprach sie voller Achtung vom „alten Bauer“ und auch von Alfred.
Als Kommunistin und Gewerkschafterin nahm Milli an den Kämpfen gegen Krieg und alte wie neue Faschisten teil, gegen die Remilitarisierung in den 50ern, den Vietnamkrieg, die Raketenstationierung im nahen Hunsrück in den 80ern und die Atombomben in Büchel. Auch den dritten deutschen Angriffskrieg in letzten Jahrhundert gegen Serbien bzw. Jugoslawien 1999 verurteilte sie, ebenso das Schüren auch aktueller Kriege durch Waffenlieferungen aus Deutschland. Die Solidarität mit den Opfern der Berufsverbotspolitik war ihr selbstverständlich, hatte sie doch selbst Verfolgung erfahren müssen wie z.B. durch Hausdurchsuchungen in Zeiten der Illegalität der KPD.
Die DKP an der Nahe 1968 mit konstituierend, war sie u.a. auf Kreis- und Ortsebene bis 2023 als Kassiererin tätig. Als in ihrer Stadt geachtete Persönlichkeit trat sie öffentlich für ihre Partei auf, auch durch kommunale Kandidaturen. Die Ereignisse von 1989 und den folgenden Jahren waren für Milli ein großer Rückschlag, aber kein Grund, den von ihr als richtig erkannten Weg nicht weiterzugehen. Trotz alledem! Sie war fest überzeugt, dass der Kapitalismus nicht das Ende der Geschichte sein wird.
Als Marxistin sah sie die Welt als erkennbar an, brauchte dafür keine von Menschen erdachten Götter usw. So war sie dann auch Mitglied im Deutschen Freidenker-Verband. Für sich selbst alles Religiöse ablehnend, bekämpfte sie aber nicht die gläubigen Menschen, sondern den vielfältigen Missbrauch von Religion bis hin, dass man immer wieder junge Menschen mit den Versprechen eines guten Platzes irgendwo im Jenseits in Krieg und Tod schickt. Mit vielen religiösen Menschen pflegte sie gute Kontakte, z.B. in der Friedensbewegung.
Mit Spenden unterstütze sie auch die Arbeit sozial engagierter Menschen und Projekte, z. B. die Tafel in Idar-Oberstein.
Den 100. Geburtstag feierte sie gemeinsam mit Familie, Freunden, Nachbarn, Kollegen, Genossen und auch „Offiziellen“ der Stadt Idar-Oberstein bei noch recht guter Gesundheit und geistiger Frische. In den Folgemonaten aber schwanden Millis Kräfte leider schnell, sie musste ihre Wohnung aufgeben und ins AWO-Seniorenzentrum umziehen. Am 19. September verstarb sie dann.
Milli wird uns, ihren Genossinnen und Genossen von den Freidenkern und der DKP als Kämpferin für Frieden und Sozialismus ein Vorbild in Erinnerung bleiben.
Alle, die sie kannten, liebten und schätzten, ihre Angehörigen, Freunde, Kollegen und Nachbarn, werden sie als großartigen Menschen, geprägt von Humanismus und Empathie, auch als Vorbild, in ihrem Gedächtnis bewahren.
Milli und Alfred hatten keine Angst vor dem Tod.
Deshalb will ich meine Rede mit einem Zitat von Immanuel Kant beenden:
Den Tod fürchten die am wenigsten, deren Leben den meisten Wert hat.
Volker Metzroth


(Integrationsbeauftragter Kirner Land)

Prolog: Richtigstellung der Begriffe
Woher kommt eigentlich der im deutschen Sprachraum relativ neue Begriff „Migrant“? Warum spricht man nicht von Einwanderern? Waren die „Gastarbeiter“ Migranten? Wer hat den und warum wurde der Begriff eingeführt?
1) Deutschland als uraltes Einwanderungsland
Kurzer Abriss der Ein- und Auswanderungsbewegungen seit der Völkerwanderung.
2) Migration, Immigration, Integration
Über verschiedene Stufen der Integration – von unerwünscht (z.B. Besatzungssoldaten) bis dringend erforderlich (minderjährige Flüchtlinge)
3) Multiethnische Staaten und Multikulti
Kritik: Assimilation-Integration-Separation, Warum Multikulti zum Scheitern verurteilt ist
4) Die neue Zusammensetzung der Arbeiterklasse
Seit den „Gastarbeitern“ versuchte Spaltung der Arbeiterklasse setzt sich fort mit der Verfügungsmasse von hin und her verschiebbaren „Migranten“
5) Ist die Nation durch Einwanderung gefährdet?
Vom Wesen des Arguments vom „Bevölkerungsaustausch“
6) Erfahrungen mit Zuwanderern
Wie groß ist die Bereitschaft zur Integration (auf beiden Seiten) und welche Hindernisse gibt es? Gehört der Islam zu Deutschland? Die schnelle Säkularisierung von Muslimen ist möglich – und warum islamischer Religionsunterricht schädlich wäre
Epilog: Ein paar Bemerkungen über Ängste
Wann / Wo:
Am Sonntag, den 27.10.2024 um 11:00 Uhr
Im Idaer Hof
Kobachstraße 68
55743 Idar-ObersteinParkplätze sind vor dem Veranstaltungsort nur begrenzt vorhanden. Ausreichende Parkplätze gibt es auf dem … Platz. Bei Bedarf holen wir Euch von dort ab und fahren Euch den Berg hoch zu dem nahegelegenen Lokal.
11:00 Uhr Vortrag und Diskussion (s.o.)
13:00 Uhr Mittagspause
14:00-16:00 Uhr Jahresmitgliederversammlung / Wahlen:
Gäste sind herzlich willkommen
Monika Krotter-Hartmann Karin Gottlieb
Vorsitzende Stellv. Vorsitzende
Anmeldung bitte bei Karin Gottlieb <kdgottlieb@vodafonemail.de>,
Frinkenstr. 9, 55743 Idar-Oberstein, T 06781 – 1685
Red.
Am 3. Oktober findet in Berlin eine Friedensdemonstration statt, organisiert von der Initiative „Nie wieder Krieg – die Waffen nieder“. Sie wird von einem breiten Bündnis verschiedener Initiativen wie „Stopp Ramstein“, „Friedens- und Zukunftswerkstatt“ (s. auch ergänzender Text unten) und den Freidenkern unterstützt.
Nachtrag:
Bitte unbedingt auch den folgenden Artikel vom 27.09.24 auf der Seite des Bundesverbands der Freidenker lesen,
in dem der Vorsitzende des Freidenker-Verbands Sebastian Bahlo klarstellt, dass es nicht ohne Grund Kontroversen zum untenstehenden Demonstrationsaufruf gibt. Bahlo verweist darin u. a. auf Meinungsbeiträge von Freidenkerin Dagmar Henn, „die den Text des Aufrufs scharf kritisiert“ (hier) und vom stellvertretenden Vorsitzenden Klaus Hartmann, „der sich mit Angriffen auf die Friedensbewegung von innen beschäftigt“ (hier).
Der Deutsche Freidenker-Verband ruft natürlich weiterhin – trotz seiner Kritik an den Darstellungen und Auslassungen der Initiatoren des Aufrufs, bzw. erst recht – zur Teilnahme an der Demo auf. Spaltungs- und Zersetzungsversuche gegenüber der Friedensbewegung müssen zurückgewiesen werden, denn: „Wir müssen auf die Straße, um den wahnsinnigen Kurs auf Aufrüstung, Sterbehilfe für die Ukraine und Kriegseskalation gegenüber Russland zu stoppen.“
Keine Zustimmung zur Stationierung neuer US-Raketen!
NATO raus – aus der Ukraine und aus Deutschland!
„Nie wieder Krieg!“ – Freidenker-Verband ruft zur Teilnahme am 3. Oktober auf
Die Initiative „Stopp Ramstein“ schreibt in ihrer Presseinformation einleitend:
„Wir leben in einer hochgefährlichen Zeit. Die Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen haben gezeigt, dass die Augenwischerei der Bundesregierung, die uns trotz ihres Aufrüstungs- und Eskalationskurses in Sicherheit zu wiegen versucht, immer weniger Früchte trägt. Auch an der Wahlurne wird die Frage nach Krieg oder Frieden immer entscheidender.
Zunehmend mehr Menschen haben Angst, dass die Kriege in der Ukraine und in Nahost weiter eskalieren und sich zu völlig unkontrollierbaren Flächenbränden auswachsen könnten. Die vom Bundeskanzler gegebene Zustimmung, neue Mittelstreckenraketen, Marschflugkörper und Hyperschallwaffen in Deutschland zu stationieren, ohne das Parlament einzubeziehen oder die Zustimmung der Bevölkerung einzuholen, trifft nun auch auf Widerspruch in der eigenen Partei und in konservativen Kreisen.
Es ist dringend an der Zeit, den breiter werdenden Unmut als Widerstand auf die Straße zu bringen. Die von der Initiative „Nie wieder Krieg – Die Waffen nieder“ organisierte Friedensdemonstration am 3. Oktober in Berlin kommt gerade zur rechten Zeit. Die Mobilisierung im gesamten Bundesgebiet nimmt an Fahrt auf. Vor Ort werben Gruppen aus der Zivilgesellschaft, den Gewerkschaften, dem sozialen und antifaschistischen und dem parteipolitischen Bereich für eine Teilnahme. Sie organisieren Mitfahrmöglichkeiten, kleben Plakate und verteilen Flugblätter.“
Hier der Aufruf aus dem Rundbrief Nr. 4 (pdf) der Initiative „Nie wieder Krieg – die Waffen nieder“, ergänzt um aktuelle Mitteilungen und links wie die Forderungen, Infos zu Bahntickets und aktuellen Mitfahrmöglichkeiten:
Liebe Friedensfreundinnen und Friedensfreunde,
der Wahlkampf in Thüringen, Sachsen und Brandenburg hat gezeigt: für die Menschen im Land ist der Frieden das zentrale Thema. Die aktuellen Äußerungen des Bundeskanzlers zur Rechtfertigung der Stationierung von Mittelstreckenwaffen zeigen erneut, wie gefährlich die friedenspolitische Situation ist.
Die zunehmende Bereitschaft, zur Demonstration am 3. Oktober nach Berlin aufzurufen, wächst – wie man der Homepage unserer Initiative entnehmen kann. Organisationen und Initiativen senden uns ihre Unterstützung und berichten von Aktionen zur Mobilisierung – besonders am Antikriegstag.

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