Deutscher Freidenker-Verband – Rheinland-Pfalz / Saarland

Männer Gottes auf dem Weg der Propaganda

Dienstag, 21. Oktober 2025 von DFV-RPS (DRR)

– Bischöfe unterstützen „Verteidigungsbereitschaft“

von Marcus Klöckner

Männer Gottes auf dem Weg der Propaganda – Bischöfe unterstützen „Verteidigungsbereitschaft“

Wie tief will die Kirche noch sinken? Gerade haben sich die Bischöfe in die Debatte zum Wehrdienst eingeschaltet. In einer Erklärung positionieren sich die „Männer Gottes“ und erweisen sich als traurig-muntere Sekundanten der Politik. Aus Sicht der katholischen Friedensethik sei die Verteidigungsfähigkeit „legitim“. In ihrer Erklärung findet sich kein kritisches Wort zum Irrsinn der Aufrüstungspolitik. Stattdessen: Eine verengte Sichtweise, die der Komplexität der Situation zwischen NATO und Russland nicht gerecht wird. Falsche Prämissen führen zu falschen Schlüssen. Dass selbst Bischöfe nicht über den Rand der Tagesschau-Realität hinausschauen, ist erschreckend. Ein Kommentar von Marcus Klöckner.

Original-Artikel auf den NachDenkSeiten (vom 15. Oktober 2025):
https://www.nachdenkseiten.de/?p=140599

 

Die „Männer Gottes“ haben sich positioniert. Sie wollen sich einschalten in die Debatte um die Wehrpflicht. Hätten sie es besser gelassen. Am Montag dieser Wochen haben die Würdenträger eine entsprechende „Erklärung“ veröffentlicht. Herausgekommen ist dabei ein Dokument, das verdeutlicht: Wer auf falsche Prämissen baut, zieht auch falsche Schlüsse. Satz für Satz in der Erklärung ließe sich an dieser Stelle zerlegen. Verzerrte, propagandistisch kontaminierte Realitätsvorstellungen führen eben auch zu verzerrten, propagandistisch kontaminierten Positionen. Es ist traurig – wirklich traurig! –, dass man offensichtlich Bischöfen die Welt erklären muss. Politik mag nicht das Geschäft der Gottesdiener sein, aber wenn sie ihren Mund schon zur Politik aufmachen, dann darf, ja: muss! die Gesellschaft erwarten können, dass etwas Substanzielles zum Vorschein kommt. Propaganda wiederkäuende Bischöfe braucht eine Gesellschaft, in der Politiker immer weiter auf Konfrontationskurs mit Russland gehen, gewiss nicht. Doch genau das kommt – bei Lichte betrachtet – zum Vorschein.

Da heißt es etwa in der Erklärung:

Angesichts der gegenwärtigen sicherheitspolitischen und gesellschaftlichen Herausforderungen (…)“.

Das ist der erste Satz in der Erklärung – ein Satz, der so auch hätte von der Bundesregierung, dem Verteidigungsministerium oder der NATO-Pressestelle formuliert werden können.

Schon an dieser Stelle möchte man den Bischöfen entgegenrufen: Bitte, hört auf! Lasst es sein! Es reicht schon! Der ganze Komplex an falschen Vorstellungen, nicht sauber reflektierten Annahmen und Wahrnehmungen verdichtet sich in diesen Worten zum Eckstein einer hochgradig propagandistischen Politik. Die Bischöfe zeigen nicht die Realität auf, sondern agieren wie Politiker, die in einem Akt der Propaganda – durch einen Sprechakt – jene Realität erzeugen, die sie dann bekämpfen wollen.

„Angesichts der gegenwärtigen sicherheitspolitischen und gesellschaftlichen Herausforderungen (…)“ – ja, was ist denn im Angesicht der politisch mutwillig und vorsätzlich hervorgerufenen „gegenwärtigen sicherheitspolitischen und gesellschaftlichen Herausforderungen“? Was haben die Bischöfe dazu zu sagen? Sie reden in der Erklärung so über die „gegenwärtigen sicherheitspolitischen und gesellschaftlichen Herausforderungen“, als seien diese vom Himmel gefallen oder genauer: als seien sie aus einem Akt Putin‘scher Selbstzeugung hervorgegangen.

Sind Bischöfe wirklich so beschränkt, dass sie die einfachste Volksweisheit nicht begreifen? „Ein Bock stößt nie allein.“ Anders formuliert: Die Situation in der Ukraine ist eben nicht nur durch das Verhalten Russlands zu verstehen. Muss man Bischöfen wirklich erklären, was Tiefenpolitik ist? Muss man Bischöfen wirklich erklären, wie Geopolitik funktioniert? Muss man Bischöfen wirklich erklären, seit wann die CIA in der Ukraine agiert und was sie dort getan hat und tut?

Da heißt es weiter in der Erklärung:

Bereits mit dem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine hat sich seit 2014 die sicherheitspolitische Lage für Deutschland, die EU und die NATO grundlegend gewandelt.

Bei diesen Zeilen könnte einem leicht der Geduldsfaden reißen. Um es sich vor Augen zu führen: Wir reden über Bischöfe und nicht über Äußerungen von Stammtischbrüdern. Bischöfe sind ziemlich kluge Menschen. Sie haben ein großes Wissen, einen ausgeprägten Verstand. Und das Denken in komplexeren Zusammenhängen ist ihnen vertraut. Schließlich: Die Bibel samt ihrer vielfältigen, weitverzweigten Geschichte bringt eine gewisse Komplexität mit sich. Doch der Respekt vor dem Wissen der klugen Kirchenköpfe hilft an der Stelle ja auch nicht weiter.

Wie kommen die Bischöfe dazu, einen solchen Satz zu veröffentlichen, der die Intelligenz jedes auch nur halbwegs versierten politischen Beobachters beleidigt?

In der Sinnenklave der bischöflichen Politikwahrnehmung scheinen sich Ursache und Wirkung im Rausch der Medienpropaganda zu verlieren. Da ist der völkerrechtswidrige Angriffskrieg Russlands und da ist eine sicherheitspolitische Lage, die sich – wir achten auf die Formulierung – gewandelt hat.

Wir alle wissen: Schon Kinder machen sich bisweilen Gedanken darüber, was denn nun zuerst da war: Das Huhn oder das Ei? Das ist eine unterhaltsame Frage. Sie basiert auf menschlichem Erkenntnisinteresse. Gut, dass es das gibt. Wo aber ist das Erkenntnisinteresse der Bischöfe geblieben? Die Ursache allen Übels, mit dem „wir“ es nun zu tun haben, scheint durch den Angriff Russlands auf die Ukraine entstanden zu sein. Der Westen als „Player“, als handelnder Akteur: Er kommt in den Worten – wie auch in der gesamten Erklärung – nicht vor. Das Agieren westlicher Staaten in einem Stellvertreterkrieg, die Verbrennung von Menschen im Gewerkschaftshaus in Odessa, die Todesschüsse auf dem Maidan, der Coup d’État, die 14.000 Toten im Kampf zwischen dem ukrainischen Militär und den Rebellen, die Erkenntnisse des ehemaligen US-Sicherheitsberaters Brzezinski zur Ukraine usw. usw. usw.: In der Sinnwelt der bischöflichen Erklärung ist die Realität bemerkenswert eindimensional – so eindimensional, wie sie Politik und Medien unaufhörlich zeichnen.

Da reden die Bischöfe von einem „völkerrechtswidrigem Angriffskrieg Russlands“ (Sprachregelung Medien) und benennen einen handelnden Akteur klar und eindeutig: Russland. Aber die anderen handelnden Akteure im Ukraine-Krieg bleiben ungenannt – während die Würdenträger ins Vage gleiten. Die sicherheitspolitische Lage hat sich in der Wahrnehmung der Bischöfe „gewandelt“.

Erinnert sei an dieser Stelle daran, wie im Zuge der neoliberalen Revolution die Globalisierung zum unangreifbaren Subjekt wurde, das „verantwortlich“ für gewisse Verhältnisse gemacht wurde, während in der Realität konkret benennbare Gruppen und Akteure die Verursacher der Globalisierungspolitik waren.

Hier lassen die Bischöfe – wunderbar entsubjektiviert – eine sicherheitspolitische Lage sich wandeln, ganz so, als ob nicht die katastrophale Haltung, die verheerenden Entscheidungen westlicher Politiker zu diesem Wandel der sicherheitspolitischen Lage geführt hätten.

Und so geht es weiter – Zeile für Zeile, Gedanke für Gedanke.

Da bieten die Bischöfe die „katholische Friedensethik“ auf, um zu dem Schluss zu kommen, dass „die Sicherstellung der militärischen Verteidigungsfähigkeit unter bestimmten Bedingungen (Verhältnismäßigkeit, Ausrichtung auf den Erhalt des Friedens etc.) legitim“ sei.

Meine Güte! Es bedarf doch keiner katholischen Friedensethik, um zu dem Schluss zu kommen, dass unter bestimmten Bedingungen eine militärische Verteidigungsfähigkeit in Ordnung ist. Diese Feststellung geht doch völlig am Kern des Problems vorbei. Das Problem ist, dass Bischöfe sich für eine militärische Verteidigungsfähigkeit in einer Zeit aussprechen, in der Politiker eben keine Friedenspolitik betreiben, sondern die Losung „kriegstüchtig“ ausgeben. Indem die Bischöfe hier das Selbstverständliche mit ihren wohlgesalbten Worten untermauern und sich nicht in der Lage zeigen, sich kriegsvorbereitender Propaganda entgegenzustellen, spielen sie der Politik in die Karten.

Bemerken die Bischöfe das wirklich nicht?

Schließlich geht es ans Eingemachte: die neue Wehrpflicht. Kein Wort zu den brutalen, unmenschlichen Zwangsrekrutierungen auf offener Straße in der Ukraine – dafür ein bischöflicher Eiertanz.

Da setzen sich die Bischöfe dafür ein, dass es einen „umfassenden“ Diskurs gibt, „der gleichermaßen die militärischen, politischen, ökonomischen und nicht zuletzt sozialpsychologischen Dimensionen von Sicherheit und Verteidigung miteinbezieht und zugleich eine langfristige Friedensperspektive entwickelt“. Dann könnten „erforderliche Abwägungen sachgerecht getroffen werden.“

Schließlich heißt es:

Auch eine mögliche Wiedereinsetzung der allgemeinen Wehrpflicht würde wesentlich davon abhängen, dass weite Teile der Bevölkerung von der Notwendigkeit dieser Maßnahmen überzeugt werden können – dies gilt im Übrigen auch für alle Versuche, die Attraktivität eines freiwilligen Wehrdienstes zu erhöhen, wie für Überlegungen zu einem verpflichtenden Gesellschaftsdienst. Ohne eine überzeugende politische Kommunikation wird man nicht jenes Vertrauen in der Bevölkerung schaffen, das für das Mittragen weitgehender Einschnitte in die persönlichen Freiheitsrechte vor allem junger Menschen erforderlich ist.

Wer diesen Zeilen liest, wer diese Gedanken erfasst, kann nur zu einer Auffassung gelangen: Sie werden es mittragen. Die Bischöfe, die Kirche: Sie werden, wenn es hart auf hart kommen sollte, selbst einen Krieg mittragen. Das einzige Problem, das die Kirchenmänner hier erkennen lassen, ist, dass es noch an Überzeugung in der Gesellschaft für die angestrebten Maßnahmen im Rahmen des politischen Großprojekts Kriegstüchtigkeit fehlt.

Damit stellen sie sich in die Reihen der Politik und all jener, die die Gesellschaft kriegstüchtig machen wollen – und dazu braucht es eben auch die Überzeugung in der Bevölkerung.

In der Erklärung der Bischöfe steckt noch viel mehr drin, das näher zu betrachten wäre, doch es soll an dieser Stelle reichen. Besser wird die Stellungnahme ohnehin nicht.

Ist es zu viel verlangt von deutschen Bischöfen, in der gegenwärtigen Situation in einer Erklärung zu sagen: „Die Waffen nieder!“? Auch dieser Satz kommt in der Erklärung nicht vor.

Leider kann hier nicht geklärt werden, ob die Bischöfe der Propaganda auf den Leim gehen oder was genau der Grund für ihre Positionierung ist. Es fällt schwer, für dieses Elaborat „Pech beim Denken“ als Entschuldigung anzuführen.

Die Lage ist tatsächlich ernst – aber anders, als Bischöfe es meinen. Sie hätten die Möglichkeit gehabt, sich der vorherrschenden desaströsen Politik entgegenzustellen. Stattdessen gerät die Erklärung zum Kitt einer Politik, die in den Abgrund führt.

 

Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar: 

(Download)

 

Leserbriefe zum Artikel auf den Nachdenkseiten:

„Marcus Klöckner kommentiert hier die Position der katholischen Bischöfe in der Debatte um die Wehrpflicht. In der Erklärung würden sich die „Männer Gottes“ als „traurig-muntere Sekundanten der Politik“ erweisen. Sie würden sich in die Reihen der Politik und all jener, die die Gesellschaft kriegstüchtig machen wollen, stellen. Die Bischöfe würden, wenn es hart auf hart kommen sollte, selbst einen Krieg mittragen. Das einzige Problem, das die Kirchenmänner hier erkennen lassen, sei, dass es noch an Überzeugung in der Gesellschaft für die angestrebten Maßnahmen im Rahmen des politischen Großprojekts Kriegstüchtigkeit fehle. Wir danken für die zahlreichen und interessanten Leserbriefe, die wir dazu erhalten haben. Die nun folgende Auswahl hat Christian Reimann für Sie zusammengestellt.“

https://www.nachdenkseiten.de/?p=140813

 


Bild(er): Vollversammlung Deutsche Bischofskonferenz 2023 (Wiesbaden), Martin Kraft (photo.martinkraft.com), CC BY-SA 4.0 via Wikimedia Commons

 

Corona und kein Ende – Zwei Veranstaltungen zum Thema im Raum Neuwied

Samstag, 11. Oktober 2025 von DFV-RPS (DRR)

Die Jenny Marx Gesellschaft lädt zu zwei Veranstaltungen ein, die vom Deutschen Freidenker-Verband unterstützt werden:

Corona und kein Ende – ein Videoabend

Corona-Virus, Mikhail Denishchenko, PublicDomainPictures.net

Corona ist für viele nach wie vor ein Thema, das sie beschäftigt, sei es aus Enttäuschung, sei es als Betroffene oder gar als Opfer. Die Gesellschaft ist tief gespalten. Grund genug, sich mit dem Thema eingehender zu beschäftigen.

Man sollte meinen, die Maßnahmen zu Corona waren schon in Ordnung, schließlich haben Fachleute in den Medien die Vorgehensweise als notwendig und unbedingt zwingend behauptet. Kann es sein, dass da etwas falsch gelaufen ist? War die Corona-Spritze möglicherweise gefährlich?

Wir zeigen Videos, die sich mit dem Thema beschäftigen. Ein Videoabend mit anschließender Diskussion.

 

Wann / Wo:

am 30. Oktober 2025 um 18:00 Uhr c.t.
im Restaurant „Joco Loco“
56235 Ransbach – Baumbach,
Haselstraße 1

 

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In Neuwied gibt es eine Woche später einen umfangreicheren Vortrag mit dem Titel:

„Brauchen wir eine Corona – Aufarbeitung?“

Referent:  Andrej Hunko, ehemaliger Bundestagsabgeordneter (BSW)

Andrej Hunko im Bundestag (2020)

Andrej Hunko im Bundestag (2020)

Wann / Wo:

am  Donnerstag, den 6. November 2025 um 18.00 Uhr c.t.

im Hotel-Restaurant „Germania“
56564 Neuwied
Scharnhorststraße 8 (Nähe Bahnhof)

Im Anschluss besteht auch hier die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch und zur Diskussion.

 

Der Eintritt ist frei! Eine Weitergabe der Einladung ist erwünscht.

 

für Nachfagen: info@jenny-marx-gesellschaft.de

 


Bild(er): Corona-Virus, Mikhail Denishchenko, PublicDomainPictures.net; Andrej Hunko im Bundestag (2020), Foto: Jan Kühn, CC BY-SA 4.0 via Wikimedia Commons

 

Die Wiederauferstehung der Rottenknechte

Donnerstag, 09. Oktober 2025 von DFV-RPS (DRR)

Ein Meinungsbeitrag von Sabiene Jahn

35 Jahre deutsche Einheit? Deutschland begeht am 3. Oktober 2025 den fünfunddreißigsten Jahrestag seiner Einheit. Doch anstatt ein Fest der Dankbarkeit zu sein, wirkt dieser Tag für Millionen von Menschen in dieser Republik wie eine leere Hülle. Die Politik hat den Mut zur Selbstvergewisserung verloren. Während die einen den Feiertag routiniert abhaken, nutzen andere ihn, um das Land in Angst zu stürzen. CDU-Scharfmacher Roderich Kiesewetter fordert den Spannungsfall (1), Kanzler Friedrich Merz erklärt, Deutschland sei „nicht mehr im Frieden“ (2), und Verteidigungsminister Boris Pistorius plant die Wiedereinführung der Wehrpflicht (3). Drei Jahrzehnte nach dem großen Aufbruch zur Freiheit wird nicht über Demokratie gesprochen, sondern über Ausnahmezustand.

(Erstveröffentlichung am 3. Oktober 2025 auf apolut.net)

Sabiene Jahn: Die Wiederauferstehung der Rottenknechte

Der „Spannungsfall“ ist kein rhetorischer Taschenspielertrick, er ist ein juristisch fixierter Notstand. Die Versammlungsfreiheit (Artikel 8 GG) kann beschnitten werden, Demonstrationen lassen sich leichter verbieten, das Brief-, Post- und Fernmeldegeheimnis (Artikel 10 GG) kann aufgehoben werden, Überwachung auch ohne Richtervorbehalt, die Freizügigkeit (Artikel 11 GG) kann eingeschränkt werden, Reisen und Auswanderung untersagt, die Berufsfreiheit (Artikel 12 GG) kann außer Kraft gesetzt werden, Bürger könnten zu Zwangsdiensten verpflichtet werden, ob militärisch oder zivil, die Unverletzlichkeit der Wohnung (Artikel 13 GG) verliert ihren Schutz, Durchsuchungen wären ohne richterliche Anordnung möglich. Hinzu kommen der mögliche Einsatz der Bundeswehr im Inneren, erweiterte Exekutivbefugnisse für Polizei, Bundeswehr und Zivilschutz. Kurz: Der Spannungsfall verwandelt das Grundgesetz in ein Notstandsregime. Genau darauf wies auch der Leipziger Anwalt Frank Hannig am Mittwoch in einem vielbeachteten Video hin, in dem er eindringlich vor den Folgen warnte (4).

Der Spannungsfall wurde in der Geschichte der Bundesrepublik noch nie ausgerufen und entstand im Zuge der Notstandsgesetze von 1968, die damals heftig umstritten waren und in der damaligen BRD bundesweit zu Massendemonstrationen führten, weil Kritiker sie als Rückkehr zu den „Ermächtigungsgesetzen“ der dreißiger Jahre empfanden. Seither blieb er ein „toter Buchstabe“ – selbst im Kalten Krieg, als die Bedrohungslage realer war als heute. Rein rechtlich liegt die Entscheidung formal beim Bundestag, doch praktisch ist der Begriff so vage – eine „äußere Bedrohungslage, die den Verteidigungsfall wahrscheinlich macht“ –, dass es sich um eine politische Ermessensentscheidung handelt. Eine gerichtliche Überprüfung wäre kaum möglich. Das Bundesverfassungsgericht würde mit hoher Wahrscheinlichkeit erklären: „Das ist Sache der Politik.“ Wer die Pandemie für den Gipfel staatlicher Übergriffigkeit hielt, irrt. Der Spannungsfall würde alle Erfahrungen der Jahre 2020 bis 2022 übertreffen – er wäre die Demontage der Republik. Und das alles – wegen angeblicher russischer Drohnen.

Kein einziger Fall konnte bisher nachgewiesen werden. Harald Kujat, ehemaliger Generalinspekteur der Bundeswehr und Vorsitzender des NATO-Militärausschusses, hat aus seiner eigenen Erfahrung klargestellt: Russische Flüge hielten sich an die vereinbarten Routen, ein Verstoß gegen internationales Recht lag nicht vor. Auch die Drohnen, die über Polen gesichtet wurden, waren unbewaffnet und ohne erkennbares Ziel. Einige stürzten schlicht wegen Reichweitenlimits ab. Der Schaden an einem Haus in Polen, so Kujat, stammte nicht einmal von einer russischen Drohne, sondern von einer polnischen F-16-Rakete. Vor allem aber betonte er: Selbst wenn Drohnen oder Flugzeuge registriert wurden, gab es keinerlei Beweise für einen Angriff.

„Ein Abschuss wäre nur dann gerechtfertigt, wenn eine konkrete Angriffsabsicht nachweisbar wäre. Alles andere wäre völkerrechtswidrig.“

Mehr noch: Die bloße Aufforderung, russische Maschinen im Falle von Grenzverletzungen abzuschießen, bewege sich im Bereich des Strafbaren, weil sie gegen die UN-Charta und das deutsche Grundgesetz verstoße. Kujat erinnerte daran, dass er 2004 selbst das Air Policing im Baltikum eingeführt habe – damals, um Sicherheit zu schaffen, nicht um Eskalationsszenarien zu provozieren. Heute aber werde diese Aufgabe „als Hebel für Eskalation missbraucht“ (11). Hinzu kommt: Russland bot sogar Konsultationen mit Polen an, um Vorfälle bilateral zu klären (5). Doch statt Kommunikation wählte die Politik den Weg der Eskalation. Kujat wies auch darauf hin, dass Moskau gar kein Interesse an einer Ausweitung des Konflikts habe – militärisch wie geopolitisch sei Russland durch den Ukrainekrieg gebunden. Alles andere wäre „widersinnig und unvernünftig“. Was also bleibt? Eine künstlich erzeugte Bedrohungslage. Nicht Russland schürt die Eskalation, sondern eine westliche Politik, die Fakten ignoriert, Missverständnisse nicht aufklärt und ihr eigenes Volk in Angst hält.

(Weiterlesen…)

Corona, Klima, Kriegstüchtigkeit: Die Große Abzocke

Donnerstag, 09. Oktober 2025 von DFV-RPS (DRR)

Rainer Rupp

Vortrag und Diskussion mit Rainer Rupp

  • Was haben das Corona-Manöver, die Klima-Hysterie und das Ziel einer neuen Kriegstüchtigkeit miteinander zu tun?
  • Auf den ersten Blick erkennbar: Einschränkung von Freiheiten und demokratischen Rechten durch Ausnahmezustände.
  • Besonders gravierend sind jedoch die ökonomischen und sozialen Folgen eines großen Raubzuges gegen die Bevölkerung.

 

Der vom US-Imperialismus angeführte „Kollektive Westen“ verliert immer mehr seine Hegemonie in den internationalen Beziehungen. Die Staatsverschuldung der USA beträgt aktuell fast 37 Billionen US-Dollar, also rund 11 Billionen mehr als das BIP des Landes. Nur durch die Ausgabe von Staatsanleihen ist die Finanzierung des US-Haushalts möglich, die USA lassen sich auf Kredit von anderen Ländern finanzieren. Der Höhenflug des Goldpreises ist Ausdruck eines schwindenden Vertrauens in den Dollar und wertloses „bedrucktes Papier“ allgemein.

Das sich abzeichnende Ende der Dollar-zentrierten Ordnung dokumentiert die Verschiebung globaler Machtverhältnisse. Die BRICS-Staaten und die Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) markieren die unaufhaltsame Entwicklung in Richtung einer multipolaren Ordnung, in der alle Staaten gleichberechtigt sind. Anders als der IWF vergibt z.B. die SOZ-Bank Kredite nicht unter der Bedingung sogenannter „Reformen“ wie der Kürzung der Staatsausgaben, Privatisierung und Öffnung der Märkte für transnationale Unternehmen, mit der Folge des Verlusts der Staatssouveränität. Durch solche neu entstehenden Strukturen, die Produktion und Handel zum gegenseitigen Vorteil organisieren, verliert die bisher übliche Ausbeutung des sogenannten „Globalen Südens“ (die auch relativen Wohlstand in den Ländern des „Wertewestens“ sicherte), zunehmend an Boden. Um ihre Profitraten zu gewährleisten, bleibt für die „westlichen Eliten“ nur die Alternative, die eigene Bevölkerung noch stärker auszubeuten. Hierbei wurden und werden „Pandemien“, Katastrophenszenarien zur Klimaentwicklung und insbesondere die Lüge einer Bedrohung aus Russland als wichtige Hebel eingesetzt, um die Bevölkerung zur Hinnahme ihrer eigenen umfassenden Verarmung zu konditionieren. Auf sichere und billige russische Energie wird „kriegsbedingt“ verzichtet, astronomische Rüstungsausgaben werden mit Kriegskrediten, also der Überschwemmung mit immer neuem Papiergeld „bezahlt“, tatsächlich werden die Bürger zur Kasse gebeten: Ob durch die Besteuerung der Atemluft, Reduzierung von Gesundheitsversorgung und Pflegestufen, die Einschränkung der Bargeldnutzung, die Einführung der digitalen ID und eines EU-Vermögensregisters.

 

Rainer Rupp

Rainer Rupp ist Volkswirt und Journalist. Von 1977 an lieferte er 13 Jahre lang Dokumente der höchsten Geheimhaltungsstufe aus der „Abteilung für Politische Angelegenheiten“ im Hauptquartier der NATO in Brüssel an die Hauptverwaltung Aufklärung der DDR. Somit wurden die Geheimdienste der Warschauer Vertragsstaaten umfassend über die Truppen, Bewaffnung und Atomkriegsplanung der NATO informiert. Sogar der Spiegel schrieb (30.07.2008), Rainer Rupp „verhinderte damit womöglich einen Atomkrieg.“

Rainer schreibt heute regelmäßig u.a. für RT DE und apolut, er ist Mitglied des Beirats des Deutschen Freidenker-Verbandes.

 

Wann / Wo:

am Dienstag, den 04. November 2025, 19.00 Uhr

Saalbau Bornheim,
Arnsburger Straße 24,
60385 Frankfurt am Main

 

Flyer der Veranstaltung (pdf)

 

Siehe auch:

KenFM im Gespräch mit: Rainer Rupp (Topas) – Teil 2

 


Bild(er):
Screenshots aus dem Video  „KenFM im Gespräch mit Rainer Rupp

Wir trauern um Karin Gottlieb

Mittwoch, 08. Oktober 2025 von DFV-RPS (DRR)

 

Wir trauern um unsere Freundin und Genossin

 

Karin Gottlieb

23.03.1943 – 26.09.2025

 

Karin wuchs in einem kommunistischen Elternhaus auf, wurde mit 14 Jahren Gewerkschaftsmitglied, als gelernte Goldschmiedin arbeitete sie in mehreren Betrieben und engagierte sich als Betriebsrätin für die Interessen ihrer Kolleginnen und Kollegen. Mit 16 Jahren organisierte sie sich in der kommunistischen Bewegung, war bis zu ihrem Lebensende Funktionärin der DKP sowie zwölf Jahre lang als Stadträtin aktiv.

Von der Wandervogelbewegung der 1950er Jahre an sang Karin bis 2025 in zahlreichen Singegruppen. Die Internationale Solidarität war ihr ein Herzensanliegen – von der Teilnahme an den Weltjugendfestspielen 1962 in Helsinki, den Demonstrationen für die Freilassung von Angela Davis, die Aufnahme von Chilenen nach dem faschistischen Putsch 1973 bis zur Teilnahme an der Solidaritäts- und Arbeitsbrigade der DKP in Matanzas auf Cuba. 1961 war Karin die erste Teilnehmerin aus Idar-Oberstein an den Ostermärschen für Frieden und Abrüstung, sie demonstrierte gemeinsam mit ihrem Mann Dieter gegen den US-Krieg in Vietnam, bei den Demonstrationen gegen die neuen US-Atomraketen in Deutschland waren es mit ihrer Tochter Sonja schon drei Gott liebs. In den letzten Jahren lag der Schwerpunkt auf Protesten gegen die im Fliegerhorst Büchel gelagerten Atomwaffen und die Kriegszentrale Air Base Ramstein.

Für den Deutschen Freidenkerverband Rheinland-Pfalz / Saarland war Karin jahrzehntelang als stellvertretende Landesvorsitzende und Landesvorstandsmitglied aktiv sowie Gastgeberin vieler seiner-Sitzungen, zuletzt im Juli 2025. Wir verlieren mit Karin eine starke und mutige
Frau, eine bescheidene und liebenswerte Genossin.

Karin Gottlieb auf dem linken Liedersommer 2023

Die Trauerfeier und Bestattung findet am Freitag, 17.10.2025 um 14.00 Uhr auf dem Friedhof Allmerich in Oberstein statt.

 

Deutscher Freidenker-Verband
Verbandsvorstand
Landesverband Rheinland-Pfalz / Saarland

 


Bild(er): Pexels, RDNE Stock Project (https://www.pexels.com/de-DE/lizenz/); Karin Gottlieb auf dem linken Liedersommer 2023. Foto: Renate Popp

 

Veranstaltungen der NachDenkSeiten-Gesprächskreise in der Region im November 2025

Samstag, 04. Oktober 2025 von DFV-RPS (DRR)

NDS-Gesprächskreise

Veranstaltungen der NachDenkSeiten-Gesprächskreise in der Region im November 2025:

04.11.25 Frankfurt am Main:

Rainer Rupp: Corona, Klima, Kriegstüchtigkeit: Die Große Abzocke

07.11.25 Wiesbaden:

Ralf Krämer: Hochrüstung und Sozialabbau

14.11.25  Limburg an der Lahn:

Karin Leukefeld: Akteure und ihre Interessen im Krieg um Palästina

15.11.25 Frankfurt am Main:

Dr. Wolfgang Bittner: Buch-Neuvorstellung: „Geopolitik im Überblick – Deutschland – USA – EU – Russland”

 

Alle Veranstaltungen der NachDenkSeiten-Gesprächskreise

 


Der Deutsche Freidenker-Verband in Kooperation mit dem NachDenkSeiten-Gesprächskreis Frankfurt lädt ein:

Corona, Klima, Kriegstüchtigkeit: Die Große Abzocke

Vortrag und Diskussion mit Rainer Rupp:

  • Was haben das Corona-Manöver, die Klima-Hysterie und das Ziel einer neuen Kriegstüchtigkeit miteinander zu tun?
  • Auf den ersten Blick erkennbar: Einschränkung von Freiheiten und demokratischen Rechten durch Ausnahmezustände.
  • Besonders gravierend sind jedoch die ökonomischen und sozialen Folgen eines großen Raubzuges gegen die Bevölkerung.

 

Weitere Infos siehe Beitrag: Corona, Klima, Kriegstüchtigkeit: Die Große Abzocke

 

Corona, Klima, Kriegstüchtigkeit: Die Große Abzocke

Rainer Rupp

ist Volkswirt und Journalist. Von 1977 an lieferte er 13 Jahre lang Dokumente der höchsten Geheimhaltungsstufe aus der „Abteilung für Politische Angelegenheiten“ im Hauptquartier der NATO in Brüssel an die Hauptverwaltung Aufklärung der DDR. Somit wurden die Geheimdienste der Warschauer Vertragsstaaten umfassend über die Truppen, Bewaffnung und Atomkriegsplanung der NATO informiert. Sogar der Spiegel schrieb (30.07.2008), Rainer Rupp „verhinderte damit womöglich einen Atomkrieg.“

Rainer schreibt heute regelmäßig u.a. für RT DE und apolut, er ist Mitglied des Beirats des Deutschen Freidenker-Verbandes.

 

Wann / Wo:

am Dienstag, den 04. November 2025, 19.00 Uhr

Saalbau Bornheim,
Arnsburger Straße 24,
60385 Frankfurt am Main

 

Flyer der Veranstaltung (pdf)

 


Der NachDenkSeiten-Gesprächskreis Wiesbaden lädt ein:

Hochrüstung und Sozialabbau

Redner/Diskussionspartner: Ralf Krämer

Trotz immenser Neuverschuldung spitzen sich die Finanzprobleme des Staates immer weiter zu. Finanzminister Klingbeil nennt Einsparbedarfe für den Bundeshaushalt von über 170 Milliarden Euro bis 2029. Bundeskanzler Merz nennt den „Sozialstaat, wie wir ihn heute haben, (…) nicht mehr finanzierbar“. Die Kapitalverbände schießen Trommelfeuer gegen die angeblich zu hohen Lohnkosten und Sozialleistungen, gegen Arbeitnehmerrechte und Streiks. Doch tatsächlich sind es die massive Hochrüstung und Unterstützung der Ukraine im Krieg gegen Russland, die den Sozialstaat ruinieren und die Wirtschaft belasten. Nur, wenn die Gewerkschaften und soziale Kräfte aktiv werden und gemeinsam mit der Friedensbewegung dagegen ankämpfen, werden wir Kriegsvorbereitung, die Zerstörung des Sozialstaats und den Klassenkampf von oben stoppen können.

Ralf Krämer

Ralf Krämer, Berlin, arbeitet als Gewerkschaftssekretär im Bereich Wirtschaftspolitik und ist aktiv in den Initiativen „Nie wieder Krieg – Die Waffen nieder!“ und „Gewerkschaften gegen Aufrüstung und Krieg“.

 

Wann / Wo:

Am Freitag,den  7. November 2025, um 18:30 Uhr

Ratskeller Wiesbaden
Schlossplatz 6
65183 Wiesbaden

 

Informationen zur Veranstaltung

Wir freuen uns, NachDenkSeiten Leserinnen und Leser und kritisch denkende Mitmenschen aus dem Raum Wiesbaden zum Gedankenaustausch kennenzulernen.

 

Homepage von Ralf Krämer

 


NachDenkSeiten-Gesprächskreis Diez – Limburg – Bad Camberg:

Seit mehr als 100 Jahren – Akteure und ihre Interessen im Krieg um Palästina

Rednerin/Diskussionspartnerin: Karin Leukefeld

Das Gebiet zwischen dem östlichen Mittelmeer und dem Persischen Golf ist geographisch gesehen „Westasien“. Die Region erlebt einen der gefährlichsten Konflikte, der zu einem Weltkrieg führen könnte. Auch Deutschland hat hier Interessen und ist in die Entwicklung involviert. Gibt es einen Ausweg aus dem Krieg? Wer kann vermitteln? Ist eine „Zweistaatenlösung“ noch realistisch? Wie werden die anderen Staaten der Region sich verhalten? Wie kann die beschämende Komplizenschaft der deutschen Regierung im israelischen Krieg an sieben Fronten überwunden werden? Welche Rolle hat die UNO?

Karin Leukefeld ist freiberufliche Korrespondentin im Nahen und Mittleren Osten und berichtet seit mehr als 20 Jahren für deutschsprachige Medien in Deutschland, Luxemburg, der Schweiz und Österreich. Ihr Schwerpunkt ist es, über „Das Leben hinter den Schlagzeilen“ im geopolitischen Zusammenhang internationaler Konflikte zu berichten.

 

Wann / Wo:

am Freitag, den 14. November 2025, um 19:00 Uhr, Einlass 18 Uhr

Restaurant „Zur Turnhalle“
Ste.-Foy-Str. 16
65549 Limburg an der Lahn

(Veranstaltungsraum nur über eine Treppe erreichbar)

Der Eintritt ist frei – wir bitten um Spenden

 

Homepage von Karin Leukefeld

siehe auch: Vortrag von Karin Leukefeld in Darmstadt: Flächenbrand in der Levante? (2024)

 


Buch-Neuvorstellung: „Geopolitik im Überblick – Deutschland – USA – EU – Russland”

Redner/Diskussionspartner: Dr. Wolfgang Bittner

Eine Lesung mit dem Autor Wolfgang Bittner mit anschließender Diskussion und Signierstunde

Deutschland soll „kriegstüchtig“ werden, und die Berliner Regierung hat astronomische Ausgaben für die Aufrüstung bereitgestellt. Denn angeblich will Russland nach der Ukraine Westeuropa erobern, obwohl es dafür keinerlei Belege gibt und Putin solche Absichten niemals geäußert hat. Trotzdem wird in einem Maße hochgerüstet, dass inzwischen ein dritter Weltkrieg nicht mehr auszuschließen ist. Was aber zur gegenwärtigen prekären Lage geführt hat, scheint weder die Politik noch die meisten Medien zu interessieren. Hat Russland durch den Einmarsch in die Ukraine tatsächlich die „friedliche europäische Sicherheitsarchitektur“ zerstört? Gab es nicht eine Vorgeschichte, die schlicht verschwiegen wird?

Während Deutschland auf den wirtschaftlichen Ruin zusteuert, will Kanzler Friedrich Merz die Führung in der Russland herausfordernden NATO übernehmen. Es gibt kaum Widerstand gegen diese destruktive Politik, ebenso wenig gegen die übermäßige Reglementierung, Digitalisierung und Überwachung, den Weg nicht nur Deutschlands in den Totalitarismus. Wie aber steht es um die deutsche Souveränität? Und welche Folgen wird die sich global abzeichnende Verschiebung der Machtverhältnisse haben, nachdem sich viele Staaten der Dominanz der USA entziehen? Fragen, die auf den Nägeln brennen und die es zu beantworten gilt.

Wolfgang Bittner wurde am 29. Juli 1941 in Gleiwitz/Oberschlesien (jetzt Gliwice/Polen) geboren, wuchs in Ostfriesland auf und lebt als freier Schriftsteller in Göttingen. Er studierte Rechtswissenschaft, Soziologie und Philosophie in Göttingen und München. Bis 1974 ging er verschiedenen Berufs- und Erwerbstätigkeiten nach, u. a. als Fürsorgeangestellter, Verwaltungsbeamter und Rechtsanwalt. Ausgedehnte Reisen führten ihn nach Vorderasien, Mexiko, Kanada und Neuseeland. Wolfgang Bittner schreibt für Erwachsene, Jugendliche und Kinder, wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und erhielt mehrere Literaturpreise. Mitarbeit bei Zeitungen, Zeitschriften, Hörfunk, Fernsehen. 1996–1998 im WDR-Rundfunkrat; Lehrtätigkeit im In- und Ausland, 2004/05 und 2006 Gastprofessuren in Polen. Mitglied im Verband deutscher Schriftsteller (1997–2001 im Bundesvorstand) und im PEN.

Eine Auswahl seines reichen Schaffens: „Die Eroberung Europas durch die USA“, 2014; „Die Abschaffung der Demokratie“, 2017; „Deutschland – verraten und verkauft“, 2021; „Niemand soll hungern, ohne zu frieren“, 2024.

Wann / Wo:

am Samstag, den 15. November 2025, um 19:00 Uhr

SAALBAU Gallus
Frankenallee 111
60326 Frankfurt am Main

Der Eintritt ist frei, um Spenden zur Kostendeckung wird gebeten.

 

Homepage von Wolfgang Bittner

 


Bild(er): Ralf Krämer; Wolfgang Bittner (improved and cropped), A.Savin, CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons

Jürgen Mietz: Warum ist die Friedensbewegung keine Massenbewegung?

Samstag, 04. Oktober 2025 von DFV-RPS (DRR)

Empfehlung einer Analyse von Jürgen Mietz (auf Free21)

Friedensdemo im Bonner Hofgarten 1981

Friedensdemo im Hofgarten Bonn, 10. Oktober 1981

 

Vorbemerkung (Red.):

Die Friedensbewegung der 1980er Jahre war eine kraftvolle, breite gesellschaftliche Strömung, die in Deutschland Hunderttausende bis Millionen Menschen mobilisieren konnte. Mit Aktionen wie dem „Krefelder Appell“, der rund vier Millionen Unterschriften sammelte, übte die Bewegung einen enormen gesellschaftlichen Druck aus. Dieser führte zu einem gewissen Umdenken bei Parlamentariern, wie der langjährige CDU-Abgeordnete Willy Wimmer beobachtete. Aber auch zu einer veränderten Strategie von Seiten der USA, die die „Abtrünnigen“ z. B. über Think-Tanks wieder „ins Boot holte“.

Heute, in einer Zeit multipler internationaler Krisen, in denen eine geeinte Friedensbewegung mehr denn je nötig wäre, bleiben Demonstrationen wie jüngst am 3. Oktober in Berlin und Stuttgart daher eher klein, eine vergleichbar schlagkräftige, einheitliche „Massenbewegung“ bleibt bisher aus. Das friedenspolitische Lager ist tief gespalten.

Die heutige Fragmentierung und Schwäche der Bewegung ist vor allem ein Ergebnis einer verengten öffentlichen Debatte. Während alternative Analysen und friedenspolitische Stimmen in YouTube-Kanälen wie Neutrality Studies und Dialogue Works oder auf Plattformen wie NachDenkSeiten, Apolut, Free21 und Freidenker zwar präsent sind, erreichen sie den breiten gesellschaftlichen Mainstream nicht: Eine lebendige, kontroverse Debatte über die Ursachen von Konflikten und gangbare Wege zum Frieden wird an den Rand gedrängt. Ihre Protagonisten werden verleumdet oder mittlerweile auch schon juristisch verfolgt. Stattdessen herrscht in weiten Teilen der Leitmedien ein Deutungsrahmen vor, der komplexe geopolitischen Realitäten vereinfacht und verdreht und keinen Raum für alternative Perspektiven lässt. Dieser angebliche Konsens, der nicht auf echter Information, sondern auf einander verstärkenden Narrativen beruht, verwirrt die Bevölkerung und bewirkt eine Abwendung vom politischen Geschehen. Diese „Kriegserklärung ohne Waffen an die Bevölkerung“ wird von ihr jedoch mehrheitlich nicht erkannt bzw. geleugnet.

Zugleich betreiben die Nato-affinen, von jahr(zehnt)e-langer Manipulation durch Think-Tanks geformten Politiker Europas eine von Tag zu Tag wachsende, immer gefährlichere Kriegsrhetorik. Der US-amerikanische Ex-Botschafter Chas Freeman spricht in diesem Zusammenhang beispielsweise von einer „Koalition der Verblendeten“ (anstatt der „Koalition der Willigen“).

Diese intellektuelle Blase, die eine kritische Masse an Menschen in einem eingeschränkten Informationskosmos hält, muss platzen – so Chas Freeman, um Raum für eine echte, ergebnisoffene Friedensdiskussion zu schaffen.

Vor diesem Hintergrund entwickelt Jürgen Mietz seine hervorragende Analyse.  Auf Free21.org spürt er mit der dringenden Frage: „Warum ist die Friedensbewegung heute keine Massenbewegung mehr?“, genau dieser komplexen und für unsere Zeit so zentralen Frage nach und liefert Antworten:

 

Warum ist die Friedensbewegung keine Massenbewegung?

Der desolate Zustand der Friedens- und Protestbewegung gegen Krieg und Aufrüstung ist Zeichen eines abgestorbenen gesellschaftlichen Dialogs, eines Endes von demokratischem Engagement und zivilisatorischem Fortschritt, von dem man glauben mochte, seit 1968 sei man dabei, ihn in kleinen Schritten gewonnen zu haben.

Was geschah in den letzten 40 Jahren – aber auch in den Jahrzehnten zuvor, denn die Nachkriegszeit dürfen wir nicht übergehen –, dass dieses Ergebnis möglich wurde? Erst wenn wir diese Entwicklung verstehen, wird die Friedensbewegung Aussicht haben, Zulauf und Sympathien zu bekommen. Ansonsten wird es dabei bleiben, dass eine klein bleibende Friedensbewegung leerdreht und zum demokratischen Feigenblatt degeneriert.

Konnten sich einst Proteste noch an Politikern, Intellektuellen, an Personen mit einem Renommee anlagern und entfalten und damit eine sich selbstverstärkende Resonanz erzeugen, so fällt dieser Impuls heute weg. Konnten die einstigen Protestbewegungen auf dem prägenden Untergrund von noch hautnahen Kriegserfahrungen, von Lehren, die man zu ziehen hoffte, von einer Emphase des Neubeginns Dynamik entfachen, haben sich die „Bodenverhältnisse“ heute geändert. Sie sind glatt und rutschig geworden, das Sensorium ist darauf gerichtet, einen legitimierten Korridor nicht zu verlassen und ansonsten das, was man denkt und fühlt, als Geheimnis zu behandeln [1].

1. Zielstrebige Illusionierungsarbeit der Eliten

Protest- und Friedensbewegungen haben es versäumt, zentrale Veränderungen im gesellschaftlichen Gefüge der letzten Jahrzehnte zu begreifen und über sie zu reden, sich darüber zu streiten, welche Strukturen und Triebkräfte die Gesellschaft bewegen. Insofern ist die Friedensbewegung Abbild der Gesellschaft und selbst in einem bedrohlichen Zustand des (Nicht-)Erkennens gesellschaftlicher Entwicklungen verfangen. Man könnte auch sagen: Sie (Friedensbewegung und Gesellschaft) haben die eigene Bildungs- und Reflexionsarbeit aufgegeben oder gar nicht erst begonnen. Beide befinden sich in einem ständigen Zyklus der Selbstberuhigung und der Bestätigung dessen, was ist. Die zerstörende Kraft des profitsüchtigen Kapitalismus und seine unterstellte Unumgehbarkeit, wie auch der in sich zusammengefallene Sozialismus scheinen alles radikale (an die Wurzeln gehende) Denken obsolet gemacht zu haben.

Die Eilfertigkeit, mit der Putin aus der Friedensbewegung heraus zum Kriegsverbrecher gestempelt wird, ist ein Hinweis darauf, wie mürbe die Unabhängigkeit der Friedensbewegung geworden ist. Die zahlreichen Verbrechen des sog. wertebasierten Westens, des westlichen, kolonialbasierten Kapitalismus, bleiben unerwähnt und werden verleugnet. Man könnte glauben, dass darin keine Quellen für Kriege, Krisen und Katastrophen liegen. Verzicht auf politökonomische und geopolitische Analysen scheinen zum Mittel geworden zu sein, um es sich mit den Herrschenden oder auch den ratlosen, verwirrten Massen, die man gewinnen will, nicht zu verderben. Zudem versucht man sich darin, dem staatlicherseits ausgerufenen Antifaschismus und einem sog. Kampf gegen rechts gerecht zu werden. Aber hat die Friedensbewegung dadurch an Resonanz gewonnen?

2. Offensichtlich hat in der Friedensbewegung das stattgefunden, was auch in der Gesellschaft stattfand – Anpassung

Was man als Übergang zu einer neoliberalen und postindustriellen Gesellschaft bezeichnen könnte, griff tief in die psychischen Apparate der Menschen ein. Die Menschen lernten, sich selbst und die Welt mit einem anderen Blick, dem der Konkurrenz, der Entsolidarisierung und des Marktes zu sehen. Ihr Denken und Fühlen wurde aus scheinbar stabilen Strukturen herausgerissen, die ihnen Wohlstand, soziale Sicherheit und Frieden versprachen und, verglichen mit heute, tatsächlich auch geboten hatten. Und nun wurde ihnen erzählt, dass das alles gefährdet sei, wenn sie sich nicht neoliberalen Forderungen unterwerfen würden.

Ihren Aufgaben und Pflichten in der Sozialen Marktwirtschaft der Nachkriegszeit nachzukommen (und von ihr zu profitieren), hatte die Menschen glauben lassen, so etwas wie Klassenkampf sei überwunden, ihre Bravheit und ihr Einverständnis mit den Eigentumsverhältnissen, die Absage an jeden widerständigen, rebellischen Geist würden belohnt werden. Sozialpartnerschaft zwischen den Besitzenden und Besitzlosen sei möglich. So schon frühzeitig von Kapitalbesitzern und ihren politischen Vertretern auf nächste Schritte eingestimmt, erwarteten nicht wenige aus der Gruppe der arbeitenden Menschen das Paradies der flachen Hierarchien, die Freisetzung und Nutzung ihres unternehmerischen Geistes (wenngleich bei reduzierten Arbeitnehmerrechten). Dafür nahmen sie den Abbau von Gemeinwohlstrukturen hin, glaubten an die Segnungen von Privatisierungen und ÖPP (öffentlich-private Partnerschaft). So vollzog sich der neoliberale Coup. Eigentlich war schon das eine Kriegserklärung ohne Waffen an die Bevölkerung, die diese aber mehrheitlich leugnete.

Weiterlesen (bei Free21): https://free21.org/warum-ist-die-friedensbewegung-keine-massenbewegung/

 

Layoutetes pdf zum Herunterladen, ausdrucken und weiterverbreiten 

 

Jürgen Mietz

Jahrgang 1949, ist Diplom-Psychologe. Arbeitete bis 2014 als Schulpsychologe und Supervisor in Nordrhein-Westfalen und Hamburg. Gründete einen Berufsverband mit und beteiligte sich viele Jahre an Vorstandstätigkeit. Er bloggt gelegentlich und mit abnehmender Tendenz unter schulpsychologie-mietz.com (oder schulpsychologie.wordpress.com). Und verfolgt mit Grausen das nahezu vollständige Zusammenspiel der organisierten Psychologie mit der Macht (https://www.nachdenkseiten.de/?p=124625; Die Beugsamen, 2022 bei epubli.com) und freut sich um so mehr, wenn Psychologinnen und Psychologen eine subjektorientierte Psychologie stärken und historische Ansätze zur Förderung des Verstehens nutzen, gesellschaftsbewusst analysieren und beraten.

 


Bild(er): Massale vredesdemonstratie in Bonn tegen de modernisering van kernwapens, 10 Oktober 1981, Rob Bogaerts / Anefo, CC0, via Wikimedia Commons; „Nie wieder Krieg“, Friedensdemonstration im Berliner Lustgarten am 10. Juli 1922. (Foto: National Photo Company, Wikimedia Commons, gemeinfrei)

 

Nie wieder Krieg – kostenloses Buch von Michael von der Schulenburg

Freitag, 03. Oktober 2025 von DFV-RPS (DRR)

Red.

Anlässlich des 80. Jahrestags des Inkrafttretens der UN-Charta am 24. Oktober 2025 hat Michael von der Schulenburg ein kompaktes Taschenbuch verfasst unter dem Titel: 

„Nie wieder Krieg! – Die Charta der Vereinten Nationen“

Lgog UN

 

In seiner langjährigen Arbeit als UN-Diplomat – in Konfliktregionen von Haiti über Iran und Irak bis nach Sierra Leone und Afghanistan – war die Charta der Vereinten Nationen für Michael von der Schulenburg stets die Grundlage, um Frieden zu schaffen. Heute, als EU-Abgeordneter (BSW), sieht er ihre Bedeutung dringlicher denn je:

„Gerade in Zeiten von Aufrüstung, Kriegstreiberei und nuklearer Bedrohung brauchen wir sie als verbindliches Fundament für eine weltweite Friedensordnung.“

In sechs Artikeln untersucht er verschiedene Aspekte der UN-Charta in der heutigen Welt. Er analysiert er die Eskalation der Kriege in der Ukraine und im Iran, skizziert Wege zu einer multipolaren Friedensordnung und legt dar, welche Risiken aus Deutschlands ambivalentem Verhältnis zur UN-Charta entstehen. Sowohl Politiker als auch Bürger sollten sich nicht von Kriegsgeschrei beeinflussen lassen, sondern sich erneut auf die unveränderlichen Grundsätze der Charta der Vereinten Nationen besinnen.

Das Buch kann als PDF und als E-Book (demnächst) auf Deutsch und Englisch kostenlos von der Webseite des Europäischen Parlaments unter www.bsw-ep.eu heruntergeladen werden.:

Buchcover Michael von der Schulenburg

pdf deutsch

pdf englisch

Michael von der Schulenburg freut sich über eine Weiterempfehlung bzw. Weitergabe.

Auch Rückmeldungen an ihn (Kontaktformular BSW im EU- Parlament) sind sehr willkommen.

 

Michael von der Schulenburg

Michael von der Schulenburg

Ehem. Beigeordneter Generalsekretär der Vereinten Nationen, war über 34 Jahre lang in leitender Funktion in UN-Friedensmissionen in
vielen Kriegsgebieten der Welt im Einsatz, unter anderem in Afghanistan, Haiti, Pakistan, Iran, Irak und Sierra Leone sowie auch in Syrien,
Somalia, Zentralasien, auf dem Balkan und in der Sahel-Region. Er ist Autor zahlreicher Artikel über den NATO/Ukraine-Russland-Konflikt und über Ansätze für Verhandlungen. 2024 wurde er fürs BSW ins EU-Parlament gewählt.

 


Bild(er): Joowwww, Public domain, via Wikimedia Commons; Buchcover Michael von der Schulenburg

Veranstaltungen der NachDenkSeiten-Gesprächskreise in der Region im Oktober 2025

Sonntag, 28. September 2025 von DFV-RPS (DRR)

NDS-Gesprächskreise

Veranstaltungen der NachDenkSeiten-Gesprächskreise in der Region im Oktober 2025:

02.10.25 Mannheim:

Albrecht Müller: Friedensfähig statt kriegstüchtig

16.10.25 Limburg:

Rüstung, Rüstung über alles: Bildung, Infrastruktur, Rente, Sozialleistungen,…

29.10.25  Speyer:

Reinhard Hesse: Wege zur Völkerverständigung

 

Alle Veranstaltungen der NachDenkSeiten-Gesprächskreise

 


NachDenkSeiten-Gesprächskreis Mannheim:

Friedensfähig statt kriegstüchtig. Gedanken über eine neue Sicherheitspolitik in Europa – das Erbe Willy Brandts

Redner/Diskussionspartner: Albrecht Müller

Albrecht Müller ist ehemaliger Planungschef im Bundeskanzleramt unter  Willy Brandt und Helmut Schmidt und Herausgeber der NachDenkSeiten.

 

Informationen zur Veranstaltung

Wann / Wo:

am  Donnerstag, den 02. Oktober 2025 um 18:30 Uhr, Einlass 18:00 Uhr

Bürgerhaus MA-Neckarstadt-West
Lutherstraße 15-17
68169 Mannheim

Der Eintritt ist frei. Um Spenden wird gebeten

 

Siehe auch: Kurzvorstellung und Diskussion zum Buch „Die Revolution ist fällig“ von Albrecht Müller


NachDenkSeiten-Gesprächskreis Dietz – Limburg – Bad-Camberg:

lädt zum NachDenkSeiten-Gesprächskreis ein. Thema diesmal:

Rüstung, Rüstung über alles:

Bildung, Infrastruktur, Rente, Sozialleistungen,…

„Wir“ sollen den Gürtel enger schnallen – aber wer kann das noch? Für die Regierungsparteien sind die Profite der Rüstungskonzerne wichtiger als die
Lebensumstände der Menschen, die sie gewählt haben…

Wollen die Verantwortlichen (?) wieder einen (nicht gewinnbaren) Krieg führen?

Wir freuen uns auf eine interessante und hoffnungsvolle Gesprächsrunde.

Wann / Wo:

am Donnerstag, den 16. Oktober 2025 um 19:00 Uhr

im Restaurant Roseneck
in 65549 Limburg, Plötze 11

 

Mit nachdenklichen Grüßen
eure Gesprächskreis – Koordinatoren
Uli Lenz + Heinz Mauelshagen – sowie Wolf-Günther Gerlach, Birgid Kubin, Klaus Habel
info@uli-lenz.de heinz.mauelshagen@kabelmail.de

P.S. Unser NachDenkSeiten – Gesprächskreis trifft sich in der Regel jeden 3. Donnerstag im Monat.

Bitte vormerken: Am Freitag, 14.11. kommt Karin Leukefeld nach Limburg.
Thema: Seit mehr als 100 Jahren – Akteure und ihre Interessen im Krieg um Palästina

Weitere nachdenkliche Termine in der Region Rhein-Main findet ihr unter „Termine“:
https://nachdenken-in-frankfurt.de/

 


NachDenkSeiten-Gesprächskreis Speyer:

Wege zur Völkerverständigung

Redner/Diskussionspartner: Prof. Dr. Reinhard Hesse

Völkerverständigung beinhaltet gegenseitigen Respekt, Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen Ländern, um Frieden zu fördern und Konflikte zu lösen, und sie ist durch das Grundgesetz geschützt. In Artikel 26 GG werden Handlungen unter Strafe gestellt, die geeignet sind, das friedliche Zusammenleben der Völker zu stören. Insbesondere die Führung eines Angriffskrieges vorzubereiten, ist verfassungswidrig. Und Artikel 9 GG verbietet Vereinigungen, deren Zwecke oder Tätigkeit sich gegen den Gedanken der Völkerverständigung richten.

Ein Weg zur Völkerverständigung ist die Bürger-Diplomatie. Die Freundeskreise von Städte-Partnerschaften z. B. fördern Toleranz und Respekt zwischen Ländern durch Dialog und kulturellen Austausch.

Reinhard Hesse vertritt die Meinung, dass gerade in Krisenzeiten die Kommunikation mit Freunden in Russland enorm wichtig ist. Er wird zum Thema „Wege zur Völkerverständigung“ vortragen.

Die Mitglieder des Freundeskreises Speyer-Kursk werden zu diesem Abend eingeladen, um über ihre jeweiligen Aktivitäten bezüglich Völkerfreundschaft zu berichten.

Reinhard Hesse – Geboren 1945 in Warstein/Westfalen. Promotion in Philosophie, Habilitation in Politikwissenschaft. Bis zur Pensionierung Inhaber des Lehrstuhls für Philosophie und Ethik an der Pädagogischen Hochschule Freiburg. Vorher und zwischendurch Gastprofessuren in Europa, Asien und in Übersee, insbesondere in Brasilien. Seit mehreren Semestern Lehrbeauftragter an der Universität Rostock. Nebentätigkeiten als OSZE-Wahlbeobachter.

Bücher: „Geschichtswissenschaft in praktischer Absicht“, „Die Einheit der Vernunft als Überlebensbedingung der pluralistischen Welt“, „Worum geht es in der Philosophie? Philosophische Grundfragen zwischen Wahrheit und Macht“, „Ich schrieb mich selbst auf Schindlers Liste. Die Lebensgeschichten von Hilde und Rose Berger“, „Karl-Otto Apel. Auf der Suche nach dem letzten Grund“

 

Wann / Wo:

am Mittwoch, den 29.10.2025 um 19:30

Restaurant Delphi-Nebenzimmer
Tullastr. 50
67346 Speyer

Im Anschluss wird Gelegenheit sein zum Austausch und zur Diskussion.

Die Veranstaltung ist kostenfrei; über eine Spende zur Deckung von Kosten freuen wir uns.

 

Aufgrund der begrenzten Sitzplätze bitten wir für den Fall einer Teilnahme um eine kurze Anmeldung per Mail an rowak@gmx.de

Auf Ihren Besuch freuen wir uns.

 


Bild(er): Albrecht Müller im Gespräch zu „Die Revolution ist fällig – Aber sie ist verboten.“ , Homepage Reinhard Hesse, Uni Rostock

Einladung zur DFV-Landesvorstandssitzung 2025

Freitag, 26. September 2025 von DFV-RPS (DRR)

Im November ist es wieder soweit: Der Landesverband Rheinland-Pfalz / Saarland des Deutschen Freidenker-Verbands hält seine jährliche Landesvorstandssitzung in Idar-Oberstein ab. Gäste sind gerne willkommen.

Vorschlag zur Tagesordnung:

 Auswertung und Planung der Arbeit:

    • aktueller Gedanken- und Informationsaustausch
    • Auswertung der Freidenker-Reise nach Köln mit Stadtführung durch Werner Rügemer
    • Presse-Nachtrag/Nachtritt zum Fest der Initiativen in Neustadt a. d. W. und am 8. Juni in Hambach – Auswertung und Schlussfolgerung
    • Freidenker-Liedersommer 2026 / Termin- und Ortssuche /Termin für Vorbereitungstreffen mit Künstlern zur Planung von Ablauf und Inhalt
    • Anschaffung eines neuen Zeltes/Sachstand
    • Kassenstand
    • Sonstiges/Termine/nächste LV-Sitzung des DFV-RPS

Anregungen für weitere Themen bitte an Helmut Schmidt oder an Monika Krotter-Hartmann senden.

 

Wann /Wo:

am Samstag, den 01.11.2025 um 13:00 Uhr

Ort ist zu erfragen bei den Vorsitzenden (s. u.)

 

Mit freidenkerischen Grüßen

Monika Krotter-Hartmann         und             Helmut Schmidt

Vorsitzende                                                         Stellv. Vorsitzender

mkh@freidenker.org                                        helmutschmidt.21@gmx.de

 


Bild(er): KI (Artguru)
 

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