Am 3. Oktober findet in Berlin eine Friedensdemonstration statt, organisiert von der Initiative „Nie wieder Krieg – die Waffen nieder“. Sie wird von einem breiten Bündnis verschiedener Initiativen wie „Stopp Ramstein“, „Friedens- und Zukunftswerkstatt“ (s. auch ergänzender Text unten) und den Freidenkern unterstützt.
So schreibt die Initiative „Stopp Ramstein“ in ihrer Presseinformation einleitend:
„Wir leben in einer hochgefährlichen Zeit. Die Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen haben gezeigt, dass die Augenwischerei der Bundesregierung, die uns trotz ihres Aufrüstungs- und Eskalationskurses in Sicherheit zu wiegen versucht, immer weniger Früchte trägt. Auch an der Wahlurne wird die Frage nach Krieg oder Frieden immer entscheidender.
Zunehmend mehr Menschen haben Angst, dass die Kriege in der Ukraine und in Nahost weiter eskalieren und sich zu völlig unkontrollierbaren Flächenbränden auswachsen könnten. Die vom Bundeskanzler gegebene Zustimmung, neue Mittelstreckenraketen, Marschflugkörper und Hyperschallwaffen in Deutschland zu stationieren, ohne das Parlament einzubeziehen oder die Zustimmung der Bevölkerung einzuholen, trifft nun auch auf Widerspruch in der eigenen Partei und in konservativen Kreisen.
Es ist dringend an der Zeit, den breiter werdenden Unmut als Widerstand auf die Straße zu bringen. Die von der Initiative „Nie wieder Krieg – Die Waffen nieder“ organisierte Friedensdemonstration am 3. Oktober in Berlin kommt gerade zur rechten Zeit. Die Mobilisierung im gesamten Bundesgebiet nimmt an Fahrt auf. Vor Ort werben Gruppen aus der Zivilgesellschaft, den Gewerkschaften, dem sozialen und antifaschistischen und dem parteipolitischen Bereich für eine Teilnahme. Sie organisieren Mitfahrmöglichkeiten, kleben Plakate und verteilen Flugblätter.“
Hier der Aufruf aus dem Rundbrief Nr. 4 (pdf) der Initiative „Nie wieder Krieg – die Waffen nieder“, ergänzt um aktuelle Mitteilungen und links wie die Forderungen, Infos zu Bahntickets und aktuellen Mitfahrmöglichkeiten:
Liebe Friedensfreundinnen und Friedensfreunde,
der Wahlkampf in Thüringen, Sachsen und Brandenburg hat gezeigt: für die Menschen im Land ist der Frieden das zentrale Thema. Die aktuellen Äußerungen des Bundeskanzlers zur Rechtfertigung der Stationierung von Mittelstreckenwaffen zeigen erneut, wie gefährlich die friedenspolitische Situation ist.
Die zunehmende Bereitschaft, zur Demonstration am 3. Oktober nach Berlin aufzurufen, wächst – wie man der Homepage unserer Initiative entnehmen kann. Organisationen und Initiativen senden uns ihre Unterstützung und berichten von Aktionen zur Mobilisierung – besonders am Antikriegstag.
Unter dem Motto „Nie wieder ist jetzt“ fand am 15. März in Riedstadt, der Heimatstadt von Georg Büchner eine Kundgebung mit ca. 600 Teilnehmern statt. Die Initiative dafür ging vom Verein „Büchner findet statt“ (BFS) aus. Das Ziel war, ein Zeichen zu setzen gegen Faschismus und für Demokratie, Vielfalt und Menschenrechte.
Freidenker Peter Biebel hatte das Geschehen verfolgt und schrieb einen Protestbrief gegen die Instrumentalisierung des im frühen 19. Jahrhunderts lebenden Revolutionärs und Schriftstellers Georg Büchner (1813 – 1837). Darin misst Peter Biebel Auszüge von Büchners nicht nur literaturhistorisch bedeutenden „Hessischen Landbote“ an der Aktualität heutiger Verfolgung Andersdenkender. Wegen dieser anonym verfassten Flugschrift wird er steckbrieflich gesucht und flieht deshalb im März 1835 nach Straßburg: Der „Hessische Landbote“ wird von Behördenseite als „eine der bösartigsten revolutionären Schriften“ und als dementsprechend „hochverräterisch“ eingestuft.
Peter Sodann ist am 5. April 2024 im Alter von 87 Jahren gestorben. Vielen war er als Tatort-Kommissar Bruno Ehrlicher bekannt, den er 15 Jahre lang für die ARD spielte. Aber er war viel mehr als Schauspieler: Er war Theaterintendant und Regisseur (in Halle schuf er die Kulturinsel und gründete das Neue Theater), Rundfunksprecher, Gründer und Leiter einer DDR-Bibliothek und immer Kämpfer für den Frieden. Auch kandidierte er für die Linkspartei als Bundespräsident.
Diether Dehm arbeitete künstlerisch und politisch eng mit Peter Sodann zusammen; u.a. an Revuen im Neuen Theater Halle, am Theaterstück „Heimatabend“ mit Sodann und Norbert Blüm; am Theaterstück „ABS“ im Saal der Auschwitzprozesse Ffm. (Weltnetz.tv), an der Roman-Vertonung des Hörbuchs „Bella Ciao“ und bei diversen CDs. In den NachDenkSeiten hat Diether Dehm einen Nachruf auf Sodann verfasst:
Im Gedenken an Peter Sodann erinnern wir an die Aufführung des Theaterstückes „Abs“ von Diether Dehm. Der Freidenker-Verband brachte es 2021 in Frankfurt a. M. im Saal der Auschwitzprozesse von 1964 zur Aufführung:
In dem Aufruf fordern über 140 Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter, überwiegend Funktionäre oder Betriebs- bzw. Personalräte, die Gewerkschaften und ihre Vorstände auf, sich unüberhörbar für Friedensfähigkeit statt „Kriegstüchtigkeit“ einzusetzen, für Abrüstung und Rüstungskontrolle, Verhandlungen und friedliche Konfliktlösungen. Für Geld für Soziales und Bildung statt für Waffen.
Sie begründen das mit der friedenspolitischen Tradition und den Beschlüssen der Gewerkschaften in einer Situation, in der die Welt von immer neuen Kriegen erschüttert und die Gefahr eines Krieges zwischen den Atommächten immer größer wird. „Die Ausgaben für Militär sollen auf zwei Prozent der Wirtschaftsleistung, über 85 Milliarden Euro, erhöht werden und in den kommenden Jahren weiter steigen. Gleichzeitig wird in den sozialen Bereichen, bei Bildung und Infrastruktur gravierend gekürzt und die Lasten der Klimapolitik werden auf die Masse der Bevölkerung abgewälzt.“ sagt Horst Schmitthenner, ehemaliges Vorstandsmitglied der IG Metall und einer der Initiatoren. Da hätten die Gewerkschaften die Verantwortung, sich laut und entschieden zu Wort zu melden und ihre Kraft gegen Kriege und gegen Aufrüstung wirksam zu machen.
Der Aufruf zum Unterzeichnen und Auszüge aus aktuellen Positionen der Gewerkschaften finden sich auf:
https://gewerkschaften-gegen-aufruestung.de/
Bitte weiter verbreiten, darüber sprechen, ihn unterzeichnen.
Am 14.01.2024 jährt sich der Todestag von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht zum 105. Mal. Die Genossen wurden am 15. Januar 1919 von rechten Freikorps mit Billigung der Noskes und Scheidemänner in Berlin ermordet.
Im Rahmen der Liebknecht-Luxemburg-Ehrung findet am 14. Januar die jährliche Luxemburg-Liebknecht-Demo statt.
Treffpunkt: 14. Januar 2024 um 10.00 Uhr
U-Bhf. Frankfurter Tor (zur Gedenkstätte der Sozialisten in Friedrichsfelde)sowie am 15. Januar 2024 um 18.00 Uhr vom Olof-Palme-Platz zu den Gedenktafel/-stein im Tiergarten
Der Landesverband Berlin wird mit einem Infostand an der Gedenkstätte der Sozialisten, Berlin Lichtenberg, Gudrunstr. 20 präsent sein.
Schon Tradition am Sonntag nach der LL-Demo und dem Gang zu den Gräbern von Karl und Rosa:
Lieder und Gespräche über die Welt, den Krieg, die Demokratie
Lästerliche Gesänge von Diether Dehm mit Michael Letz am Piano
und im Gespräch mit Klaus Hartmann, Gina Pietsch und Rainer Rupp
Sonntag, 14. Januar 2024, 14 Uhr im Café Sibylle
Karl-Marx-Alle 72, 10243
Gemeinsam mit dem Bundesvorstand der Freidenker findet am 17. Januar die Ehrung zum 80. Jahrestag der Ermordung von Max Sievers statt.
Mittwoch, 17. Januar 2024, 15 Uhr
Urnenfriedhof Wedding, 13347 Berlin, Gerichtstraße 37/38
Rückblick – dann fangen wir mal von hinten an: Wir Freidenkerinnen und Freidenker aus Rheinland-Pfalz/Saar trafen uns vor wenigen Wochen, am Sonntag, den 12.11.2023 zur Jahresmitgliederversammlung in Idar-Oberstein. Klaus Hartmann sprach zu „Was ist links, was ist rechts“ und stellte die Fragen, ob das alte Links heute als das neue Rechts gelte? Woher die Einteilung in „rechts“ und „links“ ursprünglich stamme? Und ob das heute noch gültig oder überholt sei? Was sind heute die Interessen der Bevölkerungsmehrheit, wer vertritt sie, und sei das rechts oder links?An der Diskussion beteiligten sich viele Genossinnen und Genossen und Heinz Mauelshagen produzierte ein Video:
Wir ehrten unsere ältesten Mitglieder und dankten ihnen für die langjährige Unterstützung des Verbandes: Der 90-jährige Heinrich Saal ist bereits seit 46 Jahren Mitglied im DFV und die viel jüngere Sonja Gottlieb immerhin schon seit 34 Jahren!
Wir haben über die weltliche Trauerkultur des Freidenker-Verbandes informiert und fügen dem Jahresendbrief an Euch alle den dazu erstellten Flyer bei, damit auf diese traditionell wichtige Arbeit des Verbandes aufmerksam gemacht wird. Aktuell stehen in unserem Landesverband Sabiene Jahn (beruflich professionelle Rednerin) und Klaus Hartmann (spricht auf Anfrage für Mitglieder) zur Verfügung. Norbert Lorscheider, Helmut Schmidt und Sonja Gottlieb haben ihre Bereitschaft erklärt, sich für diese Arbeit zu qualifizieren.
Durch Veranstaltungen in der Kulturwerkstatt Beckingen und durch die Unterstützung von Veranstaltungen der Jenny-Marx-Gesellschaft in Neuwied und von „Koblenz im Dialog“ haben wir neue Mitglieder gewinnen können.
Der Freidenker-Liedersommer vom 30.06.- 02.07.2023 in Auerstedt/Thüringen war für uns der kulturelle Höhepunkt unserer Aktivitäten im Jahr 2023 und war wieder sehr gut gelungen. Einige Dinge wollen wir beibehalten, einige verändern. Besonderen Dank an Monique und Gerhard Broquard für ihren Einsatz. Gerhard erklärte bei einer Auswertung, das sei für ihn der schönste Liedersommer gewesen, mit vielen Leuten, die mitgeholfen haben! Monique sagte, sie habe noch nie so viele Zuschriften mit positiven Rückmeldungen erhalten. Da der Liedersommer ohne Arbeitsgruppen durchgeführt wurde, gab es wenig Zeit für den Meinungsaustausch und die Diskussion – das können wir verbessern. Jane Zahn ist bereit, die Moderation beim nächsten Liedersommer zu übernehmen und das hilfsbereite Gastgeber-Ehepaar Marion Schneider und Klaus-Dieter Böhm boten den Freidenkern weiterhin die solidarische Zusammenarbeit für den Liedersommer an. Großes Dankeschön an sie und auch an Diether Dehm, der den Kontakt zu ihnen in der Not (nach der kurzfristigen Kündigung des Rahnenhofs für den Liedersommer 2022) hergestellt hat!
Freidenkerinnen und Freidenker aus der Vorderpfalz möchten ein Freidenker-Treffen in ihrer Region durchführen. Dieser Vorschlag wird durch den Landesvorstand unterstützt. Wir hoffen, dass es gelingt, die Genossinnen und Genossen in der Region gut zu vernetzen.
Ausblicke auf die nächste Zeit und evtl. Termine für Eure neuen Terminkalender:
Zum Abschluss lassen wir Albert Einstein zu Wort kommen, der sagte:
„Die Welt ist viel zu gefährlich, um darin zu leben – nicht wegen der Menschen, die Böses tun,
sondern wegen der Menschen, die danebenstehen und sie gewähren lassen.“
Liebe Genossinnen und Genossen, liebe Freundinnen und Freunde,
danke für Euer Engagement, bleibt aufmerksam, bleibt geschlossen und gebt keinen Euresgleichen auf.
Wir wünschen Euch schöne Feiertage und alles Gute für das Neue Jahr!
Karin Gottlieb und Monika Krotter-Hartmann Dezember 2023
Jahresabschlussbrief 2023 als Download
Video Mitgliederversammlung des DFV-Rheinland-Pfalz/Saar,
1. Teil. Vortrag von Klaus Hartmann „Was ist links-was rechts?“
Einladung zur Jahresmitgliederversammlung 2023
Sonntag, den 12.11.2023 um 11:00 Uhr
Flugplatzgaststätte Göttschied Flugplatz 20
in 55743 Idar-Oberstein
Parkplätze sind vorhanden
Vorschlag Tagesordnung:
Vorschlag zur Tagesordnung:
11:00 Uhr Vortrag und Diskussion
13:00 Uhr Mittagspause
14:00 Uhr Mitgliederversammlung
1. Ehrung unserer ältesten Mitglieder
2. Jahresrückblick
3. Wahl der Revision
4. Vorschläge für die weitere Arbeit
5. Beschlüsse
6. Verschiedenes
Weitere Informationen zur Anmeldung: siehe Einladung
Liebe Genossinnen und Genossen,
Liebe Freundinnen und Freunde!
Das Jahr 2022 neigt sich dem Ende zu. Ein anstrengendes Jahr, das überschattet war
von der zunehmenden Kriegsgefahr und dem aktuellen Kriegsgeschehen. Wir hatten ge-
warnt „Kein Aufmarschgebiet!“ und gefordert „Frieden mit Russland“ – sehenden Auges
war wir dann doch überrascht davon, dass Russland auf dem Gebiet der Ukraine militä-
risch aktiv wurde und bis heute ist.
Genossinnen und Genossen des Freidenker-Verbandes haben viel dazu beigetragen,
die Hintergründe des Ukrainekrieges aufzudecken und wir konnten mit einigen davon
auch in unserem Landesverband diskutieren: Mit Rainer Rupp, Klaus Hartmann, Werner
Rügemer. Klaus von Raussendorff schrieb über einen langen Zeitraum hinweg tägliche
Berichte.
Einigkeit besteht im DFV darüber: Stoppt Sanktionen und Waffenlieferungen! Frieden
mit Russland! hier weiterlesen
Aber: „einer sagt: Nichts zu machen.
Der andere sagt: Ich glaube es bald auch. Ich habe mich lange gegen diesen Gedanken gewehrt. Ich sagte mir: sei vernünftig, du hast noch nicht alles versucht. Und ich nahm den Kampf wieder auf.“
Samuel Beckett
Liebe Genossinnen und Genossen, liebe Freundinnen und Freunde,
wir wünschen Euch schöne Feiertage und alles Gute für das Neue Jahr!
Karin Gottlieb und Monika Krotter-Hartmann
Dezember 2022
Leben für ein neues Deutschland- der Antifaschist und Schriftsteller KuBa (Kurt Barthel, 08.06.1914 – 12.11.1967)
wann: am 13. November 2022 von 11:00 bis 14:00 Uhr
wo: Saalbau Bornheim, Arnsburger Str. 24, 60385 Frankfurt a. M., Rose-Schlösinger-Saal
Referent: Raimund Ernst (Historiker, Rerik)
Rezitation: Sabiene Jahn (Sängerin, Leutersdorf)
REBELL
Dies rebellierende Jahrhundert
entbietet dem rebellischen
Jahrtausend –
Gruß.
Es kommt dein Tag, Genosse Spartakus!
Sah tausendmal
die Frühlingsknospen schwellen
seit deinem Tode,
doch
noch nie war solche Pracht.
Zwar seufzt Europa –
aber Asien lacht!
Das heiße Afrika ist voller
frischer Quellen. –
Sah Zähne blitzen, weiß und stark,
ich sah
Wollköpfe, die sich über
Bücher beugen.
Die weißen Götter aber schwitzen
und bezeugen in ihrer Angst:
Genosse Spartakus: die Zeit ist nah
. . Sogar in Preußen;
wenn auch unter Stöhnen
der alten und der neuen Herren –
Stück um Stück
kehrt das geraubte Eigentum der Ahnen
zu den Söhnen,
der Herrenhof in Bauernhand zurück.
Lang war der Bauer Knecht,
doch wird er sich gewöhnen.
Es lebt sich auch,
wenn man den Grundherrn nicht mehr zinst.
Die Logik hinkt –
die Dialektik – grinst.
Die Zeit
trägt einen roten Stern im Haar,
geschmückt,
um reich und weise heimzukehren
zum Kommunismus und zu seinen
guten Lehren,
aus dem sie einst um Glück
und Reichtum ausgezogen war.
KuBa 1947
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